Internationale Tagung:

13.05.2025

Die Ordnung und Konstruktion der Räume in der zeitgenössischen Kinder- und Jugendliteratur

Termin: 22. und 23. Mai 2025
Ort: Universität Wien, Campus, Abteilung Finno-Ugristik, Hörsaal 1, AAKH - Spitalgasse 2-4, Hof 7, A-1090 Wien

Die Konferenz widmet sich der vielschichtigen Frage nach dem Raum und den Orten aus der Perspektive der Kinder- und Jugendliteratur. In den letzten Jahren ist die Erforschung von Raumdarstellungen zu einem Schwerpunkt der Kinderliteraturwissenschaft geworden, was mit dem „spatial turn“ in der Literaturwissenschaft in Verbindung steht. In der Kinder- und Jugendliteratur spielt der Raum jedoch eine besondere Rolle, da Ort und Räumlichkeit dazu beitragen, das Verhältnis des Kindes zur Welt zu definieren. Kinderbücher und Kinderliteratur sind räumliche Konstruktionen, die sowohl zur Welt der Erwachsenen als auch der Kinder gehören und durch ihre Liminalität unterschiedliche kognitive Räume miteinander verbinden. Kinderbücher, Kinderzeitschriften, Kindertheater und andere Medien, die mit der Kinderkultur verbunden sind, sind auch Schnittpunkte zwischen der physischen Realität und der imaginären Fantasie.

Die Kinderliteratur reagiert schnell auf aktuelle Ereignisse sowie Einflüsse aus den Bereichen der Politik, Gesellschaft, Bildung, Wirtschaft und Kultur. Vor allem Themen wie Flucht, Vertreibung, Diaspora, Exil, Verlassen der Heimat und Rückkehr in die Heimat haben die Relevanz der Auseinandersetzung mit Grenzen, Ort, Raum und Geschichte in der zeitgenössischen Kinder- und Jugendliteratur erhöht. Die Klimakrise hat das Aufkommen dystopischer Werke begünstigt: Ökotopien und Dystopien beschreiben eine Welt, in der die Klimakatastrophe in das Terrain des zeitgenössischen Alltags eingebettet ist; Pandemien und der globale Klimawandel lassen alltägliche Räume und Orte zu Orten der Herausforderung werden. Portalfantasy ist ein wichtiges Genre der Jugendliteratur, in dem zwei verschiedene Universen durch die Augen junger Protagonist*innen aufeinanderprallen: Parallel zur „ursprünglichen“ Welt existiert ein anderes Universum, in der die Konfrontation mit anderen Normen, physischen Realitäten und Handlungsmöglichkeiten erfolgt. Schon diese skizzenhafte Darstellung des Themas lässt erahnen, dass Raumkonstruktionen nicht nur durch bestimmte Genres (z. B. Dystopie, Girlie Fiction, Bilderbuch, Comic, Historical Fiction, Fantasy, Science Fiction), sondern auch durch die Frage nach dem kindlichen Körper als Raum erforscht werden können.

Programm

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(Quelle: Aussendung Organistor*innen)