CfP und Tagung: Bunte Hunde
Der beste Freund des Menschen in der Kinder- und Jugendliteratur aus literarischer und bilderbuchkünstlerischer Perspektive
Zeitraum: 23. bis 25. Februar 2024
Ort: Phantastische Bibliothek Wetzlar, Turmstraße 20, 35578 Wetzlar
Die meist liebevolle Verbindung zwischen Tier und Mensch spielt innerhalb der Kinder- und Jugendliteratur eine besondere Rolle und hat nicht zuletzt auch etliche Klassiker nachhaltig geprägt. Dabei spiegelt das Mensch-Tier-Verhältnis oder auch der Exkurs in eine anthropomorphisierte Tierwelt nicht selten gesellschaftliche Zusammenhänge. Hunde nehmen hier eine besondere Rolle ein.
In der westlichen Kultur wird der Hund von jeher als bester Freund des Menschen betrachtet. Er ist Haustier, Wächter und Statussymbol, wird zur Arbeit herangezogen, ist unterwürfiger Diener und treuer Gefährte. In der Literatur werden Hunde sowohl in ihrer Beziehung zum Menschen dargestellt als auch in reinen Tiergeschichten; sie spielen eine Rolle in realistischen Texten und Filmen, finden ihren Platz aber auch in der phantastischen Literatur. Bilderbücher und Comics kennen zahlreiche Hunde, die uns durch ihre Weisheit und philosophischen Ideen bisweilen schmunzeln lassen, und immer wieder rührt uns das Schicksal eines besonderen Hundehelden zu Tränen. Um die Faszination „Hund“ wissen also zahllose Bücher, Filme und Geschichten. Trotzdem ist der Hund als fester Bestandteil kinder- und jugendliterarischer Werke bislang kaum in den Fokus der Forschung gerückt. Diese Lücke soll mit der hybriden Veranstaltung aus Literaturwissenschaft, Didaktik sowie Lese- und Literaturpädagogik im Februar des kommenden Jahres geschlossen werden. Die Tagung möchte die Figur des Hundes in ihren unterschiedlichen Ausformungen und Funktionen im phantastischen und realistischen Kinder- und Jugendbuch analysieren, ihren Einfluss im Film zeigen und dabei auch nicht vergessen, eine Brücke zu den realistischen Hunden in unserem Leben zu schlagen, wo sie sich gerade ihren Platz in Therapiestunden und in der Leseförderung erobern.
Dabei soll u.a. auf folgende Fragestellungen eingegangen werden:
- Welche medialen Repräsentationen gesellschaftlicher Konstruktionen von Hunden finden sich in den unterschiedlichen Medien (z.B. Büchern, Bilderbüchern, Comics, Filmen, Hörspielen)?
- Welche (inter)kulturelle Diversität gesellschaftlicher Konstruktionen des Mensch-Hund-Verhältnisses lässt sich beobachten?
Die Veranstaltung ist als interdisziplinärer Austausch von ‚Hundemenschen‘ und Buchschaffenden, Literaturwissenschaftler:innen, pädagogischen Fachkräften sowie Expert:innen des Kinder- und Jugendbuchmarkts geplant und eignet sich damit für Bibliothekar:innen, pädagogische Fachkräfte aus den Bereichen Kita und Schule, Literatur- und Kulturvermittler:innen, Studierende oder einfach Menschen, die es lieben, sich mit Literatur (und Hunden) zu beschäftigen.
Die Veranstalterinnen laden Sie sehr herzlich ein und freuen sich auf viele interessante Themen und Begegnungen.
Bitte reichen Sie bis zum 30. September 2023 Abstracts mit Beitragsvorschlägen (max. 350 Wörter) in dem weiten Feld der Mensch-Hund-Beziehung in der Kinder- und Jugendliteratur in Form von
- Vorträgen im Umfang von 30 Minuten (+ Diskussion)
- Workshops im Umfang von 90 Minuten (+ Diskussion)
per E-Mail an Maren Bonacker (Maren.Bonacker@web.de), Christine Paxmann (paxmann@eselsohr-leseabenteuer.de) und Dr. Jana Mikota (mikota@germanistik.uni-siegen.de) ein.
Die Mitteilung über die Annahme der Abstracts soll bis zum 30. Oktober 2023 erfolgen.
Die Tagung wird als Kooperationsveranstaltung von den folgenden Institutionen getragen: Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, Phantastische Bibliothek Wetzlar, Universität Siegen, ESELSOHR und Bundesverband Leseförderung (BVL).
Die Tagung wird vom BVL als lese- und literaturpädagogische Weiterbildung anerkannt. Die anzurechnenden UEs werden zusammen mit dem fertigen Programm bekannt gegeben.
Veranstalterinnen: Maren Bonacker, Christine Paxmann und Dr. Jana Mikota
(Quelle: Aussendung)
CFP: Unzuverlässiges Erzählen in unterschiedlichen Medien – Perspektiven für den Literaturunterricht
Unzuverlässiges Erzählen in der Kinder- und Jugendliteratur ist bisher relativ wenig beforscht (vgl. Wallraff 2020: 145). Eine der wenigen Ausnahmen bilden Klimeks Ausführungen (vgl. Klimek 2017), die sich gerade der unzuverlässig erzählten Welten in kinder- und jugendliterarischen Texten nähert. Für den allgemeinliterarischen Diskurs gilt diese Beobachtung der dürftigen Forschungslage nicht in demselben Maße (vgl. den Überblick in Martínez/Scheffel 2016; Nünning 2008; Kindt/Köppe 2014: 239-245). Zentrale Unterscheidungen bestehen unter anderem zwischen mimetisch unentscheidbarem Erzählen (Martìnez/Scheffel 2016), täuschendem Erzählen (Kindt/Köppe 2014: 239) und offen unzuverlässigem Erzählen (vgl. ebd.: 242). Darüber hinaus sind grundsätzlich auch paratextuelle oder intertextuelle Signale zu berücksichtigen (vgl. Wallraff 2020: 21 und 313).
Fraglich bleibt, welche Rolle unzuverlässiges Erzählen im Literaturunterricht hat/haben kann/haben sollte. So bleibt die Auseinandersetzung mit Unzuverlässigkeit in vielen Handreichungen für den Unterricht aus. Kürschner beispielsweise befürchtet, das die durch Unzuverlässigkeit vorausgesetzten Lesestrategien für kindliche Rezipient:innen zu anspruchsvoll seien (vgl. Kürschner 2014: 29). Leubner und Saupe betonen, Phänomene wie unzuverlässiges Erzählen seien vornehmlich leistungsstärkeren und/oder fortgeschrittenen Lerngruppen vorbehalten (vgl. Leubner/Saupe 2012: 154). Die Frage, die sich stellt, ist allerdings, ob es wirklich zu einer expliziten Auseinandersetzung mit dem Phänomen im Rahmen des Unterrichts kommen muss oder ob der Umgang mit Unzuverlässigkeit auch ohne eine explizite Fokussierung bereits den Umgang mit Texten und Medien aufschließen kann (vgl. dazu auch Bernhardt/Henke 2023).
Eines der wenigen Modelle für den didaktischen Umgang mit erzählerischer Unzuverlässigkeit legt Wittmann (2016) mit seiner Darstellung von Kehlmanns Ruhm vor. Henke (2020) modelliert das Unzuverlässige Erzählen bereits für frühere Jahrgangsstufen und plädiert dafür, das Konzept Unzuverlässigen Erzählens stärker in der Lehrer:innenbildung zu berücksichtigen. Sie zeigt, dass die Auseinandersetzung mit erzählerischer Unzuverlässigkeit auch einen Beitrag zur Demokratiebildung leisten kann (vgl. Henke 2021). Hofmann (2023) demonstriert am Beispiel von Kleists Werken, dass unzuverlässiges Erzählen zu einer Hinterfragung von Machtstrukturen in Texten einladen und dadurch einen machtreflexiven Blick auf Strukturen allgemein ermöglichen könne. Bernhardt (2020, 2022) sowie Beck/Bernhardt (2023) plädieren am Beispiel von Texten ab der Primarstufe für eine stärkere didaktische Berücksichtigung des Phänomens, wobei es nicht darum gehen soll, das narratologische Phänomen bereits zu lehren, sondern vielmehr darum, die Materialität des Gegenstandes zur Förderung literarischer Kompetenzen und zur Anbahnung einer kritischen Hinterfragung zu nutzen. Jakobis (2023) Plädoyer für eine transmediale Erweiterung des Blicks auf Unzuverlässigkeit erscheint dabei als ausgesprochen zentral. Sie stellt heraus, dass auch im intermodalen Zusammenspiel beispielsweise bei Bilderbüchern unzuverlässiges Erzählen vorliegen könne und zeigt, dass eine transmediale Betrachtung des Phänomens wichtig wäre.
Im geplanten Sammelband soll es daher nicht nur um gedruckte Texte, sondern auch um Hörspiele, Filme, Theateraufführungen, Ausstellungen und weitere fiktionale geschichtenerzählende Gegenstände gehen.
Zu klären sind folgende Fragestellungen:
- Wie lässt sich Unzuverlässiges Erzählen literaturdidaktisch nutzbar machen?
- Muss Unzuverlässiges Erzählen als Konzept schon Einzug in den Literaturunterricht der Primarstufe halten oder gibt es Möglichkeiten einer Sensibilisierung für eine kritische Hinterfragung ohne Explikation des narratologischen Konzepts?
- Wie verhält es sich mit transmedialen Besonderheiten?
- Inwiefern lassen sich durch die Auseinandersetzung mit Unzuverlässigem Erzählen Kognitionsroutinen durchbrechen und so kumulativ und nachhaltig literarische Kompetenzen fördern?
Erbeten werden Beitragsvorschläge zu folgenden Themenspektren:
1. Konzepte zum Umgang mit Unzuverlässigem Erzählen in unterschiedlichen Klassenstufen
- in Romanen
- in Dramen
- in Bilderbüchern
- in Hörspielen/Hörbüchern
- in Filmen
- in seriellen Formaten
- in Ausstellungen
- in Medienverbünden
- gern weitere Vorschläge (Comics, Spiele, …)
2. Beispielausarbeitungen (bitte konkrete Gegenstände (Hörspiele, Theateraufführungen, Romane) angeben, gern auch Praxisbeispiele
3. Diskussion von Voraussetzungen und Schwierigkeiten bei der curricularen Umsetzung der Fokussierung von Unzuverlässigkeit
Um den Lesefluss nicht zu stören, sollten die Beiträge auf eine ausführliche theoretische Herleitung verzichten und den Schwerpunkt auf die didaktischen Perspektiven legen. Es sollte also nur eine Festlegung des eigenen Theoriebezugs erfolgen und keine Genese des Forschungsstandes abgebildet werden. Eine theoretische Grundierung wird in der Einleitung und in den Grundlagenartikeln erfolgen, sodass die Konzepte in den Einzelausarbeitungen vorausgesetzt werden können. Nach einer Sichtung aller Beitragsvorschläge wird es auch die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch geben, um Überschneidungen zu vermeiden. Das Projekt ist also genuin als kommunikativer Arbeitsprozess erwünscht.
Wenn Sie Interesse haben, senden Sie bitte bis zum 5.10.2023 einen Beitragsvorschlag (max. 1 Seite) mit bio-bibliographischen Angaben an den Herausgeber:
Prof. Dr. Sebastian Bernhardt
Germanistisches Institut der Universität Münster
Abteilung: Literatur- und Mediendidaktik,
Professur für Literatur- und Mediendidaktik (Prof. Bernhardt)
Mail: sbernhar@uni-muenster.de
Zeitplan:
- Abgabe der Beiträge (Umfang: maximal 40.000 Zeichen): 8.4.2024
- Erscheinen des Bandes: spätestens 1.8.2024
Die Beiträge werden allesamt bis spätestens 10.4.24 lektoriert und kommentiert. Es gibt dann eine Überarbeitungsphase und eine zweite Rücklaufschleife. Damit der Band zügig erscheint, wird darum gebeten, diese Schleifen gleich einzuplanen, damit im Sommer gut mit der Einreichung des Manuskripts fortgefahren werden kann.
Der Band wird als print und eBook in meiner Reihe „Literatur – Medien – Didaktik“ im Verlag Frank & Timme erscheinen und über die Springer Bibliotheken abrufbar sein.
Prof. Dr. Sebastian Bernhardt freut sich sehr auf Ihre Beitragsvorschläge.
Literaturhinweise (sehr selektiv):
Beck, Natalie/Bernhardt, Sebastian (2023): „Wahrheit in Reifenbergs metafiktionalen Kinderromanen. Die Unzuverlässigkeit des Erzählens und ihre Potenziale für das literarische Lernen ab der Primarstufe.“ In: Bernhardt, Sebastian (Hg.): Frank Maria Reifenberg in literaturdidaktischer Perspektive. Berlin: Frank & Timme. S. 69–89.
Bernhardt, Sebastian (2020): „Fremdverstehen in und durch Juli Zehs Kinderbuch‚Das Landder Menschen‘ (2008)“. In: Standke, Jan (Hg.): Das Werk Juli Zehs in literaturdidaktischer Perspektive. Trier: WVT. S. 63–76.
Bernhardt, Sebastian (2022): „Kehlmanns historische Romane im Deutschunterricht.“ In: ders. und Standke, Jan (Hg.): Historische Romane der Gegenwart im Deutschunterricht. Bielefeld: transcript. S. 217–238.
Hansen, Per Krogh (2007): „Reconsidering the unreliable narrator.“ In: Semiotica 165, 1/4, S. 227–246.
Heiser, Ines (2023): „Wenn man auf den wichtigsten Teil erst sehr spät kommt – Unzuverlässiges Erzählen in Reifenbergs Identity X – Wer ist Boston Coleman? (2022)“. In: Bernhardt, Sebastian (Hg.): Frank Maria Reifenberg in literaturdidaktischer Perspektive. Berlin: Frank & Timme. S. 111-130.
Henke, Ina (2021): „Unzuverlässig erzählte Welten verstehen. Kognitive Operationen von Schüler*innen beim Umgang mit narrativer Unzuverlässigkeit.“ In: MiDU. Medien im Deutschunterricht 3, H.2, S. 1–19.
Hermann, Leonhard (2021): „Wann ist Erzählen eigentlich zuverlässig? Mimetisch unzuverlässiges Erzählen als graduelles Phänomen und seine Funktion in Romanen der Gegenwart.“ In: ZfG NF XXXI, S. 19–35.
Hofmann, Michael (2023): „Unzuverlässiges Erzählen als Herausforderung der Literaturdidaktik. Konzeptionelle Überlegungen mit Bezug auf Heinrich von Kleists Verlobung in St. Domingo.“ In: Bernhardt, Sebastian/Henke, Ina (Hg.): Erzähltheorie(n) und Literaturunterricht. Verhandlungen eines schwierigen Verhältnisses, Stuttgart: J.B. Metzler. S. 87-100.
Jakobi. Stefanie (2023): „Wider die Rezeptionsästhetik? Transmediale und transgenerische Unzuverlässigkeit in den Kinder- und Jugendmedien aus wirkungsästhetischer Perspektive“. In: Bernhardt, Sebastian/Henke, Ina (Hg.): Erzähltheorie(n) und Literaturunterricht. Verhandlungen eines schwierigen Verhältnisses, Stuttgart: J.B. Metzler. S. 101-114.
Kindt, Tom/Köppe, Tilmann (2014): Erzähltheorie. Eine Einführung. Stuttgart: Reclam.
Klimek, Sonja (2017): „Unzuverlässiges Erzählen in Kinder- und Jugendliteratur und -medien? Eine vergleichende Studie.“ In: kids&media. Zeitschrift für Kinder- und Jugendmedienforschung 2, S. 24–44.
Kürschner, Manja (2014): „Vom Verstehenwollen und dem Wertschätzen des Nichtverstehens–Unzuverlässiges Erzählen als Naturalisierungsstrategie beim Lesen postmodernistischer Romane.“ In: Niebuhr, Oliver (Hg.): Formen des Nicht-Verstehens. S. 25-44.Frankfurt am Main: Peter Lang.
Martínez, Matías/Scheffel, Michael ([¹1999] 2016): Einführung in die Erzähltheorie. München: C.H. Beck.
Nünning, Ansgar (1998): „Unreliable Narration zur Einführung: Grundzüge einer kognitiv-narratologischen Theorie und Analyse unglaubwürdigen Erzählens.“ In: Ders. (Hg.): Unreliable narration. Studien zur Theorie und Praxis unglaubwürdigen Erzählens in der englischsprachigen Erzählliteratur. S. 3–40. Trier: WVT.
Rietz, Florian (2021) „Unzuverlässiges Erzählen in Andreas Steinhöfels Rico, Oskar und die Tieferschatten. Überlegungen zur Förderung von Perspektivübernahmekompetenz im Literaturunterricht.“ In: Standke, Jan/Wrobel, Dieter (Hg.): Andreas Steinhöfel. Texte–Analysen–didaktische Potenziale. Trier: WVT. S. 97-110
Schulte Eickholt, Swen (2023): „Wolf Schmids idealgenetisches Modell der narrativen Ebenen im Kontext eines handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts“. In: Bernhardt, Sebastian/Henke, Ina (Hg.): Erzähltheorie(n) und Literaturunterricht. Verhandlungen eines schwierigen Verhältnisses, Stuttgart: J.B. Metzler. S 135-150.
Wittmann, Jan (2016): „Unzuverlässiges Erzählen im Deutschunterricht: Kehlmanns Roman ‚Ruhm‘“. In: Pieper, Irene/Stark, Tobias (Hg.): Neue Formen des Poetischen: Didaktische Potenziale von Gegenwartsliteratur, Frankfurt am Main: Peter Lang. S.17-34.
Wallraff, Nana (2021): Unzuverlässiges Erzählen als narratives Verfahren in der Kinder- und Jugendliteratur seit der Jahrtausendwende. Köln: epub. URL: kups.ub.uni-koeln.de/50389/1/Wallraff_Unzuverlaessiges_Erzaehlen.pdf (letzter Zugriff: 01.09.2023).
Wallraff, Nana (2020): „Unzuverlässiges Erzählen.“ In: Kurwinkel, Tobias/Schmerheim, Philipp (Hg.): Handbuch Kinder- und Jugendliteratur. Berlin: Springer, S. 145–150.
Wicke, Andreas (2022): „Intertextualität und Intertextualitätstheorien im Deutschunterricht.“ In: Bernhardt, Sebastian & Hardtke, Thomas (Hg.): Interpretation. Literaturdidaktische Perspektiven. Berlin: Frank & Timme, S. 95–114.
Wittmann, Jan (2016): „Unzuverlässiges Erzählen im Deutschunterricht: Kehlmanns Roman ‚Ruhm‘.“ In: Pieper, Irena & Stark, Tobias (Hg.): Neue Formen des Poetischen. Didaktische Potenziale von Gegenwartsliteratur. Frankfurt a.M.: Peter Lang, S. 17–34.
(Quelle: H-Germanistik)
CFP: Jahrbuch der Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung 2024
Thema: Komik
Was ist komisch daran, dass Wednesday Addams in Tim Burtons TV-Serie Wednesday (USA 2022) zwei Plastiktüten voller Piranhas in den Pool entlässt, in dem die aufstrebenden Sportler der Nancy-Reagan-High School trainieren? Und warum lachen wir, wenn Gomez Addams seine Tochter wahlweise als «my little viper» oder «my little death-trap» bezeichnet? Die Antwort liegt auf der Hand in dieser Serie, die so lustvoll mit dem Tod, der Farbe Schwarz und ihren Implikationen spielt. Doch nicht nur der schwarze Humor braucht ein bestimmtes Setting, das zu Transgressionen und Regelbrüchen einlädt; ähnliche Voraussetzungen gelten auch für sanftere und damit vorgeblich ‘kindgemäßere’ Spielarten des Komischen, von Autor*innen wie Astrid Lindgren, Dr. Seuss, Otfried Preußler, James Krüss, Goscinny und Sempé oder Michael Ende. In diesen Texten galt Kindheit, in Abgrenzung von einer grundsätzlich ernsten Erwachsenenexistenz, als heitere Daseinsform. Aktuell werden Kindheit und Jugend auf unterschiedliche Weise imaginiert. Das Spektrum komischer Verfahren, die zum Einsatz kommen, reicht von Auslotungen des komischen Potentials im Alltag – Situations- und Charakterkomik – über Sprachspiele und Nonsens bis zum schwarzen Humor, dem Spiel mit dem Absurden und Grotesken. Umso erstaunlicher erscheint der Befund, dass die aktuelle Kinder- und Jugendmedienforschung sich nur sehr punktuell mit Verfahren und Affektpoetiken des Komischen befasst: Es fehlt eine Auseinandersetzung mit neueren Komiktheorien und ihrem Potential für die Analyse kinder- und jugendliterarischer Texte.
Der achte Jahrgang des open-access, peer-reviewed Jahrbuchs der Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung möchte einen Beitrag zur Schließung dieser Forschungslücke leisten und widmet sich in seiner nächsten Ausgabe gegenwärtigen wie historischen Dimensionen von Komik in Kinder- und Jugendliteratur und -medien, insbesondere poetologischen und ästhetischen Aspekten.
Die Beiträge sollten die vielfältigen Implikationen des Themas sowohl aus theoretischer als auch aus gegenstandsorientierter Perspektive in seinen unterschiedlichen erzählerischen und medialen Realisierungen (Romane, Kurzprosa, Lyrik, Theaterstücke, Bilderbücher, Sachbücher, Comics, Graphic Novels, Hörmedien, Filme, TV-Serien, Computerspiele) aufgreifen.
Mögliche Themen, Aspekte, Zugänge und Schwerpunkte, jeweils mit Bezug auf Kinder- und Jugendliteratur bzw. -medien, wären:
- Komiktheorien und Kinder- und Jugendliteratur/-medien
- Verfahren des Komischen in Literatur und Medien für Kinder- und Jugendliche
- Komik und Stereotype im kulturwissenschaftlichen Kontext (race, class, gender)
- Komik in inter- und transmedialer Perspektive
- Komik und Serialität
- Affektpoetiken des Komischen, Komik und Affect Studies
Über das Schwerpunktthema hinaus sind zudem offene Beiträge zu kinder- und jugendliterarischen bzw. -medialen Fragestellungen aus historischer, wie theoretischer Perspektive erwünscht; auch dazu wird um entsprechende Vorschläge gebeten.
Formalia:
Die GKJF hofft auf große Resonanz und bittet bei Interesse um die Zusendung von entsprechenden Angeboten für themenbezogene bzw. offene Beiträge in Form eines Exposés (von nicht mehr als 2.000 Zeichen mit Leerzeichen) bis zum 15.09.2023. Die Exposés sollten außer einer kurzen inhaltlichen Zusammenfassung Angaben über die Fragestellung enthalten, den Bezug zu theoretischen Positionen herstellen sowie Literatur nennen, auf die sich der Beitrag stützt. Benachrichtigungen über die Annahme des Vorschlags und die Einladung zur Einreichung eines Beitrags werden zusammen mit dem Style Sheet bis zum 31.10.2023 verschickt.
Die Beiträge selbst sollten einen Umfang von 40.000 Zeichen (inkl. deutschem wie englischem Abstract, Fußnoten, Literaturverzeichnis und Kurzvita) nicht überschreiten und den Herausgeberinnen spätestens bis zum 01.03.2024 als Word-Dokument vorliegen.
Bitte senden Sie Ihre Abstracts an: jahrbuch@gkjf.de
Das Jahrbuch der Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung | GKJF 2024 wird im Dezember 2024 auf der Seite https://ojs.ub.uni-frankfurt.de/gkjf veröffentlicht.
(Quelle: H-Germanistik)
CfP und Tagung: Gender & Sexualität in der Literatur- und Mediendidaktik
Gender, Diversität und Feminismus sind gesellschaftlich kontrovers diskutierte Themen, die innerhalb der Literatur- und Mediendidaktik noch deutlicher aufgegriffen und reflektiert werden könnten, wohingegen in der Literaturwissenschaft bereits zahlreiche Erkenntnisse der Gender Studies berücksichtigt und Konzepte einer feministischen Literaturwissenschaft entwickelt worden sind (vgl. u. a. Osinski 1998; Schicht 2010). „Das Forschungsfeld der Geschlechterstudien ist von einer Tendenz zur Pluralisierung bzw. Ausdifferenzierung der Ansätze gekennzeichnet, die auch darauf zurückzuführen ist, dass Gender zunehmend in der Verknüpfung mit anderen Faktoren untersucht wird, die über soziale Ungleichheit entscheiden“ (Schößler & Wille 2022, 8). Diese Pluralisierung zeigt sich auch in der literaturdidaktischen Forschung: Die Publikationen der Disziplin bieten gegenwärtig fachgeschichtliche Überblicke (vgl. u. a. Tholen & Stachowiak 2012; Hermes 2019), Konzepte für die Vermittlung literarischer und anderer medialer Texte sowie unterrichtspraktische Modelle (vgl. u. a. Bieker & Schindler 2023; Brendel-Perpina/Heiser/König 2020; Krammer & Malle 2017), während sich die Lesedidaktik seit längerem mit dem Zusammenhang von „Geschlecht und Lesen“ (Philipp 2015) sowie daran geknüpften Differenzen auseinandersetzt (vgl. u. a. Philipp 2011; Pieper 2013; Garbe 2020). Literaturunterricht und -didaktik sowie ihre Einflüsse auf Gender-Konstruktionen werden darüber hinaus kritisch-historisch reflektiert, u. a. mittels Lesebuchanalysen oder im Kontext von Fragen nach Kanon und Curriculum (vgl. u. a. Ott 2017; von Heydebrand & Winko 2005). Und schließlich erhalten in der für die Leseförderung und -sozialisation relevanten Nachbardisziplin der Kinder- und Jugendliteraturforschung die Kategorien Gender und Sexualität verstärkt Aufmerksamkeit (vgl. u. a. Müller et al. 2016; Willms 2022; Seidel 2019; Brenner 2022).
Die hier skizzierten genderorientierten Diskurse zu literarischen und weiteren ästhetischen Medien zeigen einerseits, dass die Forschung zu Gender und Sexualität bereits innerhalb der Lese- und Literaturdidaktik präsent ist, legen andererseits aber auch Desiderate offen. So werden die genannten (Teil-)Disziplinen (Lese- sowie Literatur- und Mediendidaktik, Kinder- und Jugendliteraturforschung, fachhistorische Forschung) noch eher selten miteinander verbunden. Auffallend ist auch, dass es bislang kein breit akzeptiertes Modell des gendersensiblen Literaturunterrichts gibt, was zwar auf die Vielfalt an Termini und Konzepten zurückzuführen ist, für eine gelingende Unterrichtspraxis und deren Untersuchung aber notwendig wäre. Zudem liegen bislang nur wenige intersektionale Arbeiten vor (vgl. u. a. Abrego et al. 2023; Becker & Kofer 2022), die Gender und sexuelle Identität vor dem Hintergrund anderer sozial wirkmächtiger Kategorien wie z. B. Ethnie und Klasse problematisieren, um so bspw. für Marginalisierung zu sensibilisieren. Vor dem Hintergrund des allseits wahrgenommenen medialen Wandels sowie der Pluralisierung der Gesellschaft fehlt es darüber hinaus an Projekten, die die Lese- und Mediensozialisation von Schüler*innen sowie unterschiedliche sprachliche Voraussetzungen oder Rollenvorstellungen aus diesen Perspektiven fokussieren.
Die Themen Feminismus, Gender und sexuelle Diversität sowie die damit verbundenen Machtstrukturen werden immer präsenter in der Forschung. Die geplante Tagung und die gemeinsame Publikation, die daraus hervorgehen soll, möchten den aktuellen Forschungsstand im Hinblick auf die genannten und weitere Themenfelder resümieren, reflektieren und aufbereiten sowie zur stärkeren intradisziplinäre Vernetzung und Verknüpfung beitragen. Von Interesse ist auch die Frage nach möglichen Verbindungslinien der unterschiedlichen Perspektiven. Des Weiteren sind Beiträge willkommen, die sich den skizzierten Lücken widmen und interdisziplinäre und intersektionale Perspektiven einbringen sowie solche, die die Lese-, Literatur- und Mediendidaktik bzw. angrenzende Institutionen kritisch im Hinblick auf ihr Bewusstsein für Gender und sexuelle Identität beleuchten. Neben empirischen Beiträgen bspw. aus dem Bereich der Lesesozialisation oder der Unterrichtspraxis sind ebenso theoretisch-gegenstandsorientierte Untersuchungen der Kinder- und Jugendliteratur sowie der Literatur-und Mediendidaktik, aber auch fachgeschichtliche Ansätze willkommen. Die folgende Übersicht bietet erste Ideen, aber keinen abgeschlossenen Katalog an Fragestellungen für die Tagung und die gemeinsame Publikation.
Mögliche Themen
- Leseförderung, Lese- und Mediensozialisation
- empirische und theoretisch-konzeptionelle Beiträge zur gendersensiblen Leseförderung
- Leseverhalten und Mediennutzung in Freizeit und Schule bei Jungen und Mädchen (und non-binären Perspektiven)
- empirische und theoretische Auseinandersetzungen mit dem Einfluss von Gender und Sexualität auf die Lese- und Mediensozialisation
Repräsentation von Gender und Sexualität in Literatur und weiteren Medien
- Kanonfragen, Auswahl und Thematisierung der Auswahl in Unterricht, Forschung, Curricula, Schulbüchern usw.
- Identität, Gender und Sexualität in Literatur und weiteren Medien
- Gender und Fachgeschichte
- Geschlechterrollen in der Schule: Geschlechterfragen im Literaturunterricht aus historischer Perspektive
- Schul- und Lesebuchforschung im Kontext von Gender und Sexualität
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Dr. Jennifer Witte (jennifer.witte@uni-osnabrueck.de) und Dr. Franz Kröber (franz.kroeber@fu-berlin.de).
Vorbehaltlich einer noch ausstehenden Finanzierungszusage ist geplant, die Übernachtungskosten sowie Verpflegungskosten (Mittagsimbiss, Kaffee & Kuchen) für alle aktiv Teilnehmenden in vollem Umfang zu übernehmen und die Beiträge im Anschluss an die Tagung in einem Sammelband zu publizieren. Beiträge von Wissenschaftler*innen in einer frühen Karrierephase sind explizit erwünscht.
Zeitplan
Einreichung von Abstracts (1–2 Seiten) + Kurzbiographie bis zum 20. September 2023 bei Dr. Jennifer Witte (jennifer.witte@uni-osnabrueck.de)
Rückmeldung zu den Abstracts im November 2023
Tagung 26. – 27. Juli 2024 in Osnabrück
Einreichung der fertigen Beiträge für die gemeinsame Publikation bis zum 1. Oktober 2024
Die Veranstalter Jennifer Witte und Franz Kröber freuen sich auf Ihren Beitrag!
Literatur
Abrego, Verónica/Henke, Ina/Kißling, Magdalena/Lammer, Christina & Leuker, Maria-Theresia (Hrsg.) (2023). Intersektionalität und erzählte Welten. Literaturwissenschaftliche und literaturdidaktische Perspektiven. WBG.
Becker, Karina & Kofer, Martina (2022). Zur Intersektionalität von Gender und Race. In Wiebke Dannecker & Kirsten Schindler (Hrsg.), Diversitätsorientierte Deutschdidaktik. Theoretisch-konzeptionelle Fundierung und Perspektiven für empirisches Arbeiten. SLLD-B, Band 4, 69–83.
Bieker, Nadine & Schindler, Kirsten (2023). Deutschdidaktik und Geschlecht. Konzepte und Materialien für den Unterricht. UTB.
Brendel-Perpina, Ina/Heiser, Ines & König, Nicola (2020). Literaturunterricht gendersensibel planen: Grundlagen – Methoden – Unterrichtsvorschläge. Fillibach.
Brenner, Julia (2022). Regenbögen: sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in Kinder- und Jugendmedien. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW (AJuM). kopaed.
Garbe, Christine (2020). Lesekompetenz fördern. Reclam.
Hermes, Liesel (2019). Literaturdidaktik und Gender Studies. In Christiane Lütge (Hrsg.), Grundthemen der Literaturwissenschaft: Literaturdidaktik. De Gruyter, 454–470.
Heydebrand, Renate v. & Winko, Simone (2005). Gender und der Kanon der Literatur. Ein problematisches Verhältnis im Überblick. In Hadumod Bußmann & Renate Hof (Hrsg.), Genus. Geschlechterforschung/Gender studies in den Kultur- und Sozialwissenschaften. Kröner.
Krammer, Stefan & Malle, Julia (2017). Geschlechter-Inszenierungen. Perspektiven einer performativen Literaturdidaktik. In Ulf Abraham & Ina Brendel-Perpina (Hrsg.), Kulturen des Inszenierens in Deutschdidaktik und Deutschunterricht. Klett, 119–134.
Müller, Karla/Deckert, Jan-Oliver/Krah, Hans & Schilcher, Anita (Hrsg.) (2016). Genderkompetenz mit Kinder- und Jugendliteratur entwickeln. Grundlagen-Analysen- Modelle. Schneider Hohengehren.
Osinski, Jutta (1998). Einführung in die feministische Literaturwissenschaft. Erich Schmidt
Ott, Christine (2017). Sprachlich vermittelte Geschlechterkonzepte. Eine diskurslinguistische Untersuchung von Schulbüchern der Wilhelminischen Kaiserzeit bis zur Gegenwart. De Gruyter.
Philipp, Maik (2011). Lesen und Geschlecht 2.0 Fünf empirisch beobachtbare Achsen der Differenz erneut betrachtet. Leseforum.ch, 1–25.
Philipp, Maik (2015). Geschlecht und Lesen. In Ursula Rautenberg & Ute Schneider (Hrsg.), Lesen. Ein interdisziplinäres Handbuch. De Gruyter, 443–465.
Pieper, Irene (2013). Zur geschlechtsspezifischen Differenz der Leseweisen und Lesestoffe: Wie viel Unterschied sollen/wollen wir machen? In Bea Lundt & Toni Tholen (Hrsg.), „Geschlecht“ in der Lehramtsausbildung. Die Beispiele Geschichte und Deutsch. Lit, 277–295.
Schößler, Franziska & Wille, Lisa (2022). Einführung in die Gender Studies. De Gruyter.
Seidel, Nadine (2019). Adoleszenz, Geschlecht, Identität. Queere Konstruktionen in Romanen nach der Jahrtausendwende. Peter Lang.
Tholen, Toni & Stachowiak, Kerstin (2012). Didaktik des Deutschunterrichts: Literaturdidaktik und Geschlechterforschung. In Marita Kampshoff & Claudia Wiepcke (Hrsg.), Handbuch Geschlechterforschung und Fachdidaktik. VS, 99–112.
Willms, Weertje (2022). Gender in der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. De Gruyter.
(Quelle: KunderundJugendmedien.de)
CfP: „Beyond Pinocchio, Cuore, and Telephone Tales: Exploring Contemporary Italian Children’s Literature”
Bookbird: A Journal of International Children’s Literature is seeking contributions for a special issue on Italian
Children’s literature. Italian Children’s literature is generally associated with three texts: Carlo Collodi’s The Adventures of Pinocchio (1883), Edmondo De Amicis’ Cuore [The Heart of a Boy](1886), and Gianni Rodari’s Favole al telefono [Telephone Tales](1962). These texts are often considered embodiments of the three classic muses of Italian Children’s Literature: Pedagogy, Aesthetics, and Humanism.
In the past five decades, however, Italian Children’s Literature has undergone significant changes in contents, genres, narrative structure, literary language, visual and poetical composition. Authors such as Bruno Tognolini, Beatrice Masini, Giusi Quarenghi, Mino Milani, Angela Nanetti, Bianca Pitzorno and Roberto Piumini have introduced significant innovation to Italian Children’s literature. Their literary experimentations and new storytelling techniques have inspired a new generation of Italian children’s authors and poets (Chiara Carminati, Davide Calì, Sabrina Giarratana, Silvia Vecchini). Genres start to blend, blurring the boundaries between fiction and nonfiction and presenting multiple perspectives on stories or retelling of the same story.
Several illustrators have expanded the possibilities of visual storytelling, transforming picturebooks into valuable sociocultural and historical documents with high aesthetic value. For instance, Roberto Innocenti’s works raise important questions about the representations of the Holocaust in children's literature. Alessandro Sanna’s wordless graphic novel, The River, connects geography to the flow of time, providing an ethnographic account of the twentieth century in some of North Italy’s poorest areas. Meanwhile, illustrators like Beatrice Alemagna and Chiara Carrer have reimagined children’s characters, creating innovative and visionary characters even for very young children. Attilio has 13 constructed visual microcosms specifically designed for toddlers. Other authors, like Arianna Papini and Pia Valentinis, have explored the liminal spaces between fiction and nonfiction.
The focus of this special issue of Bookbird is on the lesser-known contemporary production of Italian Children’s literature.
The editors invite submissions that address the following themes:
- History and modern classics of Italian Children’s literature
- Comparative analysis on Italian contemporary children’s texts
- Adaptation and transmediation of Italian children’s classics and contemporary children’s books
- Visual, graphical and typographical trends in contemporary Italian picturebooks
- Migrations, cultural diversity and post-colonial Italian children’s stories
- Playfulness and materiality in Italian books for children aged 0-3
- Poetry and melody in Italian children’s tradition
- Challenging Italian nonfiction for children
Full papers should be submitted to the guest editor Marnie Campagnaro (marnie.campagnaro@unipd.it) and the editor, Chrysogonus Siddha Malilang (chrysogonus.siddha.malilang@mau.se), by 30 September 2023. They also welcome submissions for “Letters” and “Children and Their Books” with the same topics. Please see Bookbird’s website at www.ibby.org/bookbird for full submission details.
(Quelle: Aussendung)
CfP and Conference: The Child and the Book Conference Rouen 2024
“Making, Building, Mending: Creativity and Craftsmanship in Children’s Literature and Culture”
Date: 2-4 May 2024
Venue: University of Rouen Normandy, Campus Pasteur
In the past, bookish children have often been contrasted – sometimes fairly crudely – with their more practically-oriented counterparts, as if an interest in language, literature, and the world of fiction was necessarily incompatible with the ability and inclination to use one’s hands in order to “make” things.
Yet children’s ability to find and collect various materials and use them for all kinds of creative projects has been observed in past centuries and used for diverse educational purposes. Children’s literature itself abounds with representations/celebrations of various types of crafts, showing child characters inventing and making things, or recycling old or discarded objects. Building huts or other forms of shelter, for instance, is a fairly common theme. But young protagonists may also engage in fabricating toys, in quilting or sewing, in drawing or writing. In some cases, adult figures can also be shown to invent and make wonderful things, such as a child could imagine them, going through the process of identifying suitable materials, collecting and recycling them, and designing uses for the newly fabricated objects.
Creativity and craftsmanship are notions that may also be applied to the publishing/making of the book itself, both in a concrete, materialistic way and in a more abstract conceptual sense. The child reader may be invited to manipulate the book in order to make sense of it. (S)he may be invited to interact with its contents, thus developing different scenarios, or recreating new works on the basis of existing ones.
This is particularly in evidence in video games or digital narrations, but even in older and more traditional formats, references to the various fabrication processes mentioned earlier (cooking, building, sewing, drawing, etc.) often operate as metaphors of childhood (with children as characters “in the making”, and fiction as a means to explore various would-be personae), as well as of the 14 process of writing children’s literature itself (making new stories out of “old” _adult material, piecing parts of a story together…).
Thus, creativity often – always? – involves some degree of recycling. Familiar works of art can be reproduced in different styles; old tales can be retold, sometimes with a twist, challenging old assumptions and offering new interpretations of well-known stories. Re-using old materials – be they stories, objects, tools, toys, etc. – gives them a new lease of life. While concerns with mending and repairing have acquired new relevance in the current eco-anxious context, they also resonate metaphorically with the need to be reassured that human beings, too, can be made whole again, or at least overcome whatever pains they may have had to go through. The healing dimension of engaging in craft and literature will therefore also need to be addressed by the conference.
Possible topics may include (but are not limited to):
- Representations of craftsmanship and creativity in children’s literature and culture
- Figures of childlike or child creators in children’s literature and culture
- Mending objects or people: figures of child healers
- The creative, experimental potential of childhood: children as artists
- Arts and crafts as expressions of the child’s or young adult’s agency and empowerment
- The healing, reconstructive function of children’s books and objects
- Figures of the child or young adult as constructs (cyborgs, hybrid beings, etc.)
- Metaphors of artistic and literary creation, and the metafictive dimension of recycling old materials into new creations
- Writing, illustrating, translating children’s books as fabrication
- Exploring and showcasing the materiality of children’s books (especially in picture books, including sticker-books, pop-up books, leporellos or kamishibai)
- The child as (co-)maker/(co-)author of the book
- Constructing the child through the making/writing of the book
The conference “Making, Building, Mending: Creativity and Craftsmanship in Children’s Literature and Culture” will reflect academic diversity and host studies from across different fields of research, academic methods and cultural backgrounds. We welcome proposals for individual papers as well as panels. We particularly encourage graduate students and other early-career scholars to apply.
Please send an abstract of 500 words and a short biography (100 words) as 2 attached Word documents to cbc2024@univ-rouen.fr before 20 October 2023.
The conference will be held in person.
Panel proposals
Panel proposals should consist of 4 papers that focus on one aspect related to the main theme of the conference. The panel organiser should invite participants and evaluate each paper in the panel, but the panel as a whole and its individual papers will also be reviewed by external evaluators. For a panel proposal, the panel organisers should submit a short overview statement of the panel theme (about 500 words), a list of participants and the abstracts of their papers.
Abstracts
They should include the following information: - author(s) with affiliation(s)
- title and text of proposal
- selected bibliography with 3-5 academic references
- 5 keywords
Submission information
Deadline for submission: 20 October 2023.
Notification of acceptance: December 2023. 15
All submissions are blind reviewed by the members of the Reading Committee.
All abstracts and papers accepted for and presented at the conference must be in English.
Papers will be 20 minutes maximum followed by a 10-minute discussion.
(Quelle: Aussendung)