JuLit - Heft 1 / 2023

Lust auf Sprache
Neue Spielräume eröffnen für und mit Literatur

Schon in frühester Kindheit, wenn Gesehenes mit Klängen verknüpft wird, prägt Sprache uns. Der Wortschatz gibt Auskunft über Zugehörigkeiten. Sprache fungiert auch als Gedächtnis: Was nicht mit Worten festgehalten werden kann, geht schnell wieder verloren. So vermittelt Sprache Wissen und eröffnet im phantasievollen Spiel neue Dimensionen. Diesen vielfältigen Aspekten geht dieses Heft nach. Es zeigt wie wir Kinder beim Erwerb sowie beim kreativen Gebrauch von Sprache unterstützen können.

Das Heft wird ab dem 05.04.2023 ausgeliefert.

Weitere Informationen finden Sie hier.

 

(Quelle: Homepage Arbeitskreis f. Jugendliteratur)


Nominierungen des Deutschen Jugendliteraturpreises 2023

In einer Online-Präsentation gab der Arbeitskreis für Jugendliteratur am 23. März die Nominierungen für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2023 bekannt. Aus 670 Einreichungen haben drei unabhängige Jurys die 32 besten Kinder- und Jugendbücher des Jahres 2022 ausgewählt. Sie laden ein zum Spielen, Zählen, Verstecken und Geräusche-Machen, oder erzählen virtuos von universellen Themen wie Freundschaft und Zugehörigkeit, Krankheit oder Verlust.


Die Kritikerjury hat jeweils sechs Bücher in den Sparten Bilder-, Kinder-, Jugend- und Sachbuch nominiert. „Es sind kraftvolle Titel, die mit beachtlicher Kreativität Themen verhandeln, die für ein gerechtes und gutes Zusammenleben in Gesellschaft wichtig sind“, betont die Vorsitzende der Kritikerjury Prof. Dr. Iris Kruse. „Sie setzen – durchaus spielerisch und experimentell – auf die Kraft der Sprache und des Bildes und laden ein, zu lebendigen Erfahrungen mit uns selbst und dem Anderen.“


Die Leseclubs der Jugendjury haben sich durch rund 200 Jugendbücher gearbeitet. Ihre sechs Nominierungen geben Protagonist*innen eine Stimme, die in herausfordernden Lebenswelten aufwachsen: Sie erzählen von Kinderarmut in Deutschland, den dunklen Zeiten des Nationalsozialismus oder Traumaerfahrungen. Darüber hinaus eröffnen sie neue spannende Blickwinkel, sei es durch eine fiktive Märchensammlung aus der Zukunft oder die Personifizierung von Drogen in menschlicher Gestalt.


Annika Büsing, Matthias Kröner und Josefine Sonneson sind die Nominierten für den Sonderpreis „Neue Talente“. Mit diesem würdigt die Sonderpreisjury unter dem Vorsitz von Birgit Schollmeyer das Werk deutscher Autor*innen.

 

Weitere Informationen zu den nominierten Büchern finden Sie hier.

 

(Quelle: Homepage Arbeitskreis f. Jugendliteratur)


Ausstellung: Vom Schlaraffenland zum Totentanz

Der Zürcher Illustrator und Zeichenlehrer Hans Witzig

Ausstellungsdauer: 17. März 2023 - 17. Juni 2023
Ort: Schatzkammer der Zentralbibliothek Zürich & Themenraum Turicensia, Zähringerplatz 6, CH-8001 Zürich

Im Jahr 2023 jährt sich Hans Witzigs Todestag zum 50. Mal. Der Zürcher Illustrator, Zeichenlehrer und -didaktiker, Jugendschriftsteller, Maler und Plastiker hat ein umfangreiches und facettenreiches Werk hinterlassen. Dieses befindet sich fast ausschließlich in der Zentralbibliothek Zürich und wird aus diesem Anlass in einer Ausstellung präsentiert.

Witzigs Illustrationen begleiteten Generationen von Kindern. Von breitester und nachhaltigster Wirkung waren und sind bis heute seine Zeichenanleitungen, wie das bekannte Buch Punkt, Punkt, Komma, Strich von 1944. In der Ausstellung werden zentrale biografische Stationen des Künstlers und Lehrers präsentiert. Anhand der Zeichnungen und Drucke wird die Geschichte Hans Witzigs und seiner Werke lebendig: eine Bildgeschichte, die er als Zwölfjähriger zeichnete und schrieb, seine Kinderbücher, Skulpturen und Gemälde. Darüber hinaus Illustrationen zu einem Totentanz und politische Karikaturen. Schließlich jene charakteristischen Strichfiguren, die Kindern das Zeichnen erleichtern sollten und von Lehrpersonen oftmals als zu schematisierend kritisiert wurden. Vom Schlaraffenland zum Totentanz spannt sich ein weiter inhaltlicher und stilistischer Bogen eines vielseitigen und immer wieder überraschenden Künstlers. Ergänzt wird die Ausstellung durch Leihgaben aus Privatbesitz, die zeigen, wie sehr Witzigs Bildwelt Kinder und Erwachsene inspirierte.

Ausstellungsflyer
Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie hier.

Buch zur Ausstellung:
Anna Lehninger (Hg.): Vom Schlaraffenland zum Totentanz. Der Zürcher Illustrator und Zeichenlehrer Hans Witzig, Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Band 90, Neujahrsblatt Nr. 187, mit 240 Illustrationen, Zürich: Chronos-Verlag, 2023

 

(Quelle: Aussendung)

Neuauflage: "Die Sackgasse" von Vera Ferra-Mikura

Mit einem Nachwort von Peter Zimmermann

Anlässlich des 100. Geburtstages von Vera Ferra-Mikura legte der Milina Verlag den Erstlingsroman "Die Sackgasse" (1947) wieder auf.

Im Wien Museum Magazin können Sie die gekürzte Fassung des von Peter Zimmermann verfassten Nachworts der Neuauflage nachlesen und einzigartige Fotografien der Autorin einsehen.

 

(Quelle: Homepage Wien Museum Magazin)


1933 – 2023: Bücher gegen das Vergessen

Online-Reihe im Frühjahr 2023 zum 90. Jahrestag der Bücherverbrennungen
#büchergegendasvergessen

Im Jahr 2023 wird sich eines der traurigsten Ereignisse der deutschen Geschichte zum 90. Mal jähren: die Bücherverbrennung durch das nationalsozialistische Regime. Werke unzähliger Autor*innen fielen dem ideologischen Hass der Hitlerpartei zum Opfer. Das Jahr 1933 ist daher Mahnmal der Geschichte und Auftrag für die Gegenwart gleichermaßen. Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur und der Sankt Michaelsbund bieten vor diesem Hintergrund mit der Online-Reihe unter dem Titel „Bücher gegen das Vergessen“ einen Beitrag für die Relevanz einer weltoffenen, demokratischen Gesellschaft. An drei Donnerstagabenden, jeweils um 19 Uhr, sprechen Expertinnen und Experten verschiedener Profession darüber, wie Literatur beim Gelingen unserer Gesellschaft mitwirken kann und welchen Beitrag Büchereien, Schulen, Kultureinrichtungen und Verlage leisten können.

Die Reihe startet am 26. Januar 2023 mit Prof. Dr. Michael Wolffsohn und seinem Jugendroman Wir waren Glückskinder – trotz allem, in dem er die Geschichte seiner Mutter und die seiner Kindheit voller erzählerischer Kraft und mit vielen Fakten über den Nationalsozialismus und die Geschichte der Juden schildert. Im Gespräch mit dem Autor und am Beispiel seines Buches gibt Marlies Koenen Tipps für die Literaturvermittlung zur Frage, wie man das Thema Antisemitismus für jüngeren Schülerinnen und Schülern zugänglich machen kann.

Am 23. Februar spricht Benno Köpfer vom Verfassungsschutz mit Autor Peter Mathews anhand dessen Buchs Kadir, der Krieg und die Katze des Propheten über die aktuellen Herausforderungen für unsere Demokratie angesichts eines erstarkenden Salafismus und die Verarbeitung der Themen in zeitgenössischer Literatur. Den Abschluss der Reihe am 23. März bestreitet Gabriele Leja, Programmleiterin der Reihe Hanser beim dtv. Sie geht der Frage nach, welche Veränderungen Bewegungen wie „Black lives Matter“ in der Buchbranche bewirken und wie Konzepte von Diversität Verlagsprogramme beeinflussen.

Weitere Informatioen zur Online-Veranstaltung finden Sie hier.
Die Einwahldaten für Zoom werden nach Anmeldung per E-Mail versendet (begrenzte Teilnahmezahl).

 

(Quelle: Homepage Institut für Linder- und Jugendliteratur)


Neuerscheinung: JuLit - Heft 4 / 2022

Gelingendes Miteinander
Der Deutsche Jugendliteraturpreis und Grundfragen des Zusammenlebens

"Die Zukunft gehört dem Buch und nicht der Bombe, dem Frieden und nicht dem Krieg.“ – Mit diesen Worten von Victor Hugo eröffnete Bundesministerin Lisa Paus am 21. Oktober 2022 die Verleihung des Deutschen Jugendliteraturpreises. Der Ernst der Weltlage spiegelte sich in den nachdenklichen Reden ebenso wie in den Preisentscheidungen. Die Personen hinter den ausgezeichneten Titeln werden in diesem Heft vorgestellt. Darüber hinaus war Julika Singer im Atelier der Illustratorin Lotte Bräuning zu Gast und berichtet Anne Hirschfelder wie mit Comics Leselust entfacht werden kann. Leselust weckt seit über 50 Jahren auch der Schriftsteller und Bühnenautor Paul Maar. Anlässlich seines 85. Geburtstags hat er sich mit Iris Kruse und Bernd Maubach über seine Erfahrungen ausgetauscht.

Weitere Informationen finden Sie hier.
Die Auslieferung erfolgt ab dem 20.12.2022.

 

(Quelle: Homepage Arbeitskreis Jugendliteratur)


Neuerscheinung: Jahrbuch der GKJF jetzt online!

Schwerpunktthema: Natur schreiben

Die Beiträge zum Thema »Natur schreiben«, die in dieser Ausgabe des Jahrbuchs versammelt sind, zeigen, dass die Perspektiven der neomaterialistischen Theorie, der Cultural Animal Studies und der Cultural Plant Studies sowie einer ökokritisch orientierten Literatur- und Medienwissenschaft gerade im Bereich der aktuellen wie auch der historischen Kinder- und Jugendmedien neue bzw. Relektüren hervorbringen können. Dabei bestätigt sich die These, dass kinder- und jugendliterarische Texte seit der Romantik von einer besonderen Verbindung zwischen Kindern und nichtmenschlichen Lebewesen geprägt sind, die sich durch eine eigenwillige Agency auszeichnen – und insofern auch andere Geschichten von Mensch-Natur-Verflochtenheiten erzählen.

Open Access

Weitere Informationen zum Jahrbuch und zur GKJF finden Sie hier.

 

(Quelle: Homepage GKJF)


Zuckerseiten - der Buchempfehlungskanal

"Grizzlybär und Hasenfuß"

Ein Wolf gestattet der Gans vor der Entführung noch schnell die Zahnbürste einzupacken. Und eine Krähe mit Identitätskrise verbringt eine wilde Nacht unter Pilzen. Agi Ofners Geschichtensammlung ist voll von schrägen Tieren und überraschenden Pointen. Verena Weigl und Klaus Nowak verraten, welche Anekdoten sie besonders unterhalten haben.


Weitere Informationen und das Video zu "Zuckerseiten" erhalten Sie hier.

 

(Quelle: Homepage Institut für Jugendliteratur + Aussendung)


kjl&m 22.4

Bildquelle: kopaed Verlag

Subjektivität und Formalismus. Briefe in Kinder- und Jugendmedien

Im Kontext digitaler Kommunikation wirkt der alte Postbrief fast schon anachronistisch. Dennoch erfreut sich diese Textform sowohl in der KJL als auch im Deutschunterricht ungebrochener Beliebtheit und gerade in seiner papiernen Form auch einer gewissen Hochachtung. In der Literatur verspricht der Brief als subjektives Erzählverfahren Unmittelbarkeit. Agieren Protagonist*innen in Briefen und sind diese den Lesenden zugänglich, fingiert das gleichzeitig Nähe und Authentizität, die die Fiktionalität des Geschriebenen mitunter sogar in den Hintergrund treten lässt. Das erzeugt fokussierte Sogmomente, in denen die Dichte der Lektüre spürbar zunimmt.

Faszinierend ist das auch deshalb, weil die Briefform - speziell beim Papierbrief - auch heute noch ein hohes Maß an formaler Konventionalität aufweist. Begrüßungsformeln, Verabschiedungsfloskeln und auch der Aufbau der Briefe sind stark editorialkulturell vorgeprägt und wandeln sich nur langsam. Das Briefeschreiben muss also auch immer noch erlernt werden – so man es denn praktizieren möchte.
Natürlich finden auch neue Formen der schriftlichen Distanzkommunikation Eingang in die KJL. So gibt es mittlerweile selbstverständlich auch E-Mail-Romane und auch andere Formen der modernen Kommunikation werden in Texten verarbeitet. Dennoch bleibt der Postbrief wichtig und präsent - und scheint dabei keinesfalls aus der Zeit gefallen zu sein.
Umso mehr verwundert es, dass dem Brief und seiner Verarbeitung in der KJL bislang kaum wissenschaftliche Aufmerksamkeit zuteil geworden ist. So bezeichnet Gabriele von Glasenapp in ihrem systematisch-diachronen Basisartikel zu diesem Heft das Medium Brief in der KJL-Forschung als eine terra inkognita und kritisiert, dass das kulturwissenschaftliche wie auch didaktische Potenzial dieses kulturellen Artefakts bislang kaum ausgelotet wurde. Umso wichtiger, dem Brief in seinen alten und neuen Formen ein Themenheft zu widmen.
(Aus dem Editorial von Michael Ritter)

 

Das Heft kann über den kopaed Verlag erworben werden.

 

(Quelle: kopaed Verlag)