Vortrag Giada Brighi
Selma Lagerlöfs Herr Arnes penningar in Marie Franzos’ Übersetzung: wie eine schwedische Sage zu einem deutschen Märchen wurde
Termin: 30. November 2023, 18:30 bis 20:30 Uhr
Ort: IWK, Berggasse 17/1, A-1090 Wien
Vortragsreihe: biografiA – Neue Ergebnisse der Frauenbiografieforschung
Obwohl die Wiener Übersetzerin Marie Franzos (1870–1941) als eine der produktivsten Übersetzer*innen schwedischer Literatur ins Deutsche um die Jahrhundertwende gilt (Brighi, 2016) waren ihre Übersetzungen bisher noch nie Gegenstand einer wissenschaftlichen Studie. Franzos war die erste, die Lagerlöf in Deutschland und Österreich bekannt machte. Sie blieb über 40 Jahre lang ihre autorisierte Übersetzerin für Kurzgeschichten (Gullberg, 1979). Basierend auf früheren Untersuchungen zur allgemeinen Rezeption Lagerlöfs in Deutschland (Ljung Svensson, 2011) und einigen der von der Verfasserin autorisierten Romanübersetzungen Pauline Klaibers (Weniger, 1993; Desmidt, 2003), die den Einfluss der reaktionären und antimodernen Heimatkunstbewegung auf die Rezeption sowie auf die Übersetzerin belegen, konnte die Hypothese, dass Franzos‘ Übersetzungen zielkulturorientiert und von den Idealen der Heimatkunstbewegung geprägt sind, durch die kontrastive Analyse von Lagerlöfs Herr Arnes penningar widerlegt werden. Der Vortrag wird die Geschichte dieser Übersetzung mit Hinweisen auf die berufliche Beziehung zwischen Lagerlöf und Franzos rekonstruieren und auf die Hauptergebnisse der Analyse eingehen. Dabei wird deutlich, dass Franzos‘ Übersetzung dem Ausgangstext nahe bleibt, soweit dies möglich ist, denn die schwedischen Sagen sind eher mündlich geprägt. Die Hebung des Sprachniveaus verweist auf eine Anpassung an die formelle Schriftsprache, was wiederum charakteristisch für den Stil der Märchen der Brüder Grimm ist.
Giada Brighi promoviert seit März 2022 am Institut für Translationswissenschaft der Universität Stockholm und verbringt das Wintersemester 2023 in Wien als Gastdoktorandin. Ihre Dissertation untersucht die Rolle der Österreicherin Marie Franzos als Übersetzerin, Literaturagentin und Kulturvermittlerin schwedischer Literatur in Österreich und Deutschland um die Jahrhundertwende. Davor hat sie ihr BA-Studium am Institut für Übersetzen und Dolmetschen in Forlì (Universität Bologna) und ihr MA-Studium (Konferenzdolmetschen) am Germersheimer Fachbereich Translations, Sprach- und Kulturwissenschaft der Universität Mainz abgeschlossen. 2016 schrieb sie ihre Masterarbeit über das Leben und Werk von Marie Franzos. Ein kurzer Beitrag über Marie Franzos ist im Germersheimer Übersetzerlexikon zugänglich.
(Quelle: Aussendung)
Online Talk
“Why We Always Read Them Again and Other Related Issues: a Semiotic Model of the Picturebook.”
Date: 13th December, 2023
Time: 6 p.m. (CET), MS TEAMS
The Centre for Research on Children’s and Young Adult Literature at the University of Wrocław invites you to the next talk in the “International Voices in Children’s Literature Studies” series.
This time their guest will be Smiljana Narančić Kovač, who will deliver a lecture titled “Why We Always Read Them Again and Other Related Issues: a Semiotic Model of the Picturebook.”
If you are interested in taking part in the lecture, please send an email by December 11 at the following address: elzbieta.jamroz-stolarska@uwr.edu.pl .
For more information click here.
The video recordings of the previous lectures are available here.
Neuerscheinung: JuLit - Heft 3 / 2023
Wie wollen wir leben? Zukunftsszenarien – Zukunftsängste – Zukunftsmusik
Mit der Erkenntnis, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Jetzt und dem Später gibt, wollen wir unsere Zukunft gestalten und stellen uns die Frage: Wie wollen wir leben? Literatur fächert die verschiedensten Möglichkeiten für uns auf und nimmt so gerade jungen Leser:innen Ängste vor dem Unbekannten. Dieses Heft wirft daher einen Blick auf Zukunftsszenarien, Zukunftsängste und Zukunftsmusik in der aktuellen Kinder- und Jugendliteratur. Weitere Beiträge widmen sich den aktiven Großeltern, die derzeit das Bilderbuch erobern, sowie dem diesjährigen Gastland der Frankfurter Buchmesse: Slowenien.
Das Heft ist am 29. September erschienen und ist hier zu erwerben.
Weitere Informationen zur Fachzeitschrift JuLit finden Sie hier.
(Quelle: Aussendung)
Neuerscheinung: Photography in Children’s Literature
Edited by Elina Druker and Bettina Kümmerling-Meibauer
Photography in Children’s Literature is the first international study that examines the wide array of artistic techniques, topics, and genres used within photographic books for children. Covering a time period from the 1870s to the 1980s, the collection offers multifaceted insights into changing perceptions of children and childhood during an era when the world changed in unprecedented ways. More than sixty full-color illustrations demonstrate an impressive variety of genres, from ABC books, concept books, and country portraits to photo reportage and poetry. By discussing photographic books from ten countries and three continents, the collection offers an international scope, providing a glimpse into the production and reception of photography in children’s literature in a range of contexts and cultures. Photographic books for children thus open up new vistas for scholars interested in an interdisciplinary and transnational investigation of children’s literature, text and images, across the centuries.
[Children’s Literature, Culture, and Cognition, 17] 2023. xv, 306 pp.
Der Band ist über den John Benjamins Verlag zu erwerben.
Online-Vorlesungsreihe "Zur Sache! Sachbücher für Kinder und Jugendliche"
Termin: Wintersemester 2023/24 | dienstags ab 16:15 Uhr
Ort: online; Zugangsdaten nach Anmeldung
Die Lehrveranstaltung „Zur Sache! Sachbücher für Kinder und Jugendliche“ nähert sich dem Sachbuch für Kinder und Jugendliche interdisziplinär: Über die Fachgrenzen hinaus werden das Sachbuch und seine Entstehungs- und Vermittlungskontexte aus buchwissenschaftlicher und literaturwissenschaftlicher Perspektive unter die Lupe genommen und in Semesterprojekten von Student*innen erarbeitet.
Den Anfang macht am 14. November 2023 Renate Grubert (Dozentin, Referentin und Publizistin, Berlin) zum Thema „"Neugier wecken mit Konzept!" – Sachliteratur für Kinder- und Jugendliche: Angebote, Inhalte, Trends“.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation von Dr.in Anke Vogel (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) und HS-Prof.in Dr.in Marlene Zöhrer (Pädagogische Hochschule Steiermark).
Alle Interessierten sind zu den folgenden Werkstattgesprächen, Vorträgen sowie den Präsentationen der Studierendenprojekte herzlich von den Veranstalterinnen eingeladen.
Die Zugangsdaten für Webex erhalten Sie nach Anmeldung unter kijulit@phst.at.
Programm zur Vorlesungsreihe
(Quelle: Aussendung)
Digitale Ringvorlesung
Die digitale Ringvorlesung "Von Vielfalt und Verboten: Kinderliteratur unter Druck" findet im Wintersemester 2023/24, donnerstags um 18:15 Uhr statt.
Die Vortragsreihe »Von Vielfalt und Verboten – Kinderliteratur unter Druck« greift ein hoch aktuelles und zunehmend brisantes Thema auf: Nicht nur in den USA häufen sich book bans und challenges, die, mit Verweis auf die Gefährdung der kindlichen Entwicklung, Kinder- und Jugendbücher, in denen Diversität abgebildet wird, unterdrücken möchten; auch in anderen Teilen der Welt wird der Wind schärfer. Welche Auswirkungen das auch auf den deutschsprachigen Buchmarkt sowie Leser*innen in Deutschland hat, wird im Rahmen der Vortragsreihe aus Sicht von Verlagen und Vermittler*innen diskutiert und von Wissenschaftler*innen eingeordnet.
Organisation: Jana Mikota (Literaturdidaktik/Literaturwissenschaft, Universität Siegen) und Anke Vogel (Buchwissenschaft, JGU Mainz)
Zugangsdaten erhalten Sie nach Anmeldung unter: mikota@germanistikuni-siegen.de bzw. nach Anmeldung über Jogustine (nur Studierende der JGU Mainz) und über unisono (nur Studierende Uni Siegen)
(Quelle: Aussendung)
Neuauflage: "Die Sackgasse" von Vera Ferra-Mikura
Mit einem Nachwort von Peter Zimmermann
Anlässlich des 100. Geburtstages von Vera Ferra-Mikura legte der Milina Verlag den Erstlingsroman "Die Sackgasse" (1947) wieder auf.
Im Wien Museum Magazin können Sie die gekürzte Fassung des von Peter Zimmermann verfassten Nachworts der Neuauflage nachlesen und einzigartige Fotografien der Autorin einsehen.
(Quelle: Homepage Wien Museum Magazin)