CFP: Wir – Ihr – Sie

Kollektive Akteure der deutschsprachigen Literatur für und über Jugendliche (18. Jh. bis zur Gegenwart)

Termin: 20. bis 22. März 2024
Ort: Universität Wien, Schreyvogelsaal, Hofburg, Batthyánystiege, A-1010 Wien

Mit der "Emanzipation des Individuums" (E. E. Noth 1933/2001) in der Literatur seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde auch die Jugend als eigenständige Lebensphase und Thema der Literatur neu entdeckt und mit ihr die Geschichte des Bildungs- und Entwicklungsromans weitergeschrieben. In dieser Zeit ist auch ein Höhepunkt des historischen Adoleszenzromans zu verzeichnen.

Wie aber hängt das emanzipierte Individuum mit der Neuentdeckung der Jugend zusammen? Ist die Literaturgeschichte der Jugend eine Literaturgeschichte des Individuums und der individuellen Psyche? Welche Rolle spielen dann Figuren des Kollektiven in Texten, die sich dezidiert mit Jugendlichkeit auseinandersetzen? In welchen Konstellationen und Konfigurationen finden sich Kollektive wie Jugendgruppen und Banden in der Allgemeinliteratur und in der Kinder- und Jugendliteratur? Wie werden sie erzählt, wie sind ihre Funktionen in der Handlung und deren Entwicklung? Eignen sich bestimmte literarische Gattungen und Genres besonders für die Darstellung von Kollektiven? Sind literaturhistorische Konjunkturen auszumachen? Wie können hier zeitgenössische Diskurse oder spätere Theorien und Theoreme aus Bereichen wie der Soziologie, Psychologie, Narratologie zur Diskussion dieser literarischen Figuren und Figurationen des Kollektiven herangezogen werden?

Ausgehend von der Beobachtung, dass im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts vermehrt kollektive Figuren und Akteure in der Literatur für Kinder und Jugendliche auftreten (Steinlein 1999), soll der Workshop die Geschichte, Funktionen und Potenziale des Kollektivs anhand exemplarischer Beispiele vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart untersuchen.

 

Programm

 

 

(Quelle: Aussendung)


Tagung: VER(S)DICHTEN

Tagung im Rahmen des Fernkurses für Literatur lyrikLESEN

Termin: 8. bis 10.März 2024
Ort: Stephani-Saal, Stephansplatz 3, A-1010 Wien

Lyrik ist für alle da – auch für jene, die vielleicht dachten, mit Lyrik gar nichts am Hut zu haben. Im Fernkurs für Literatur „lyrikLESEN“ spüren die Teilnehmer*innen poetischen Adern nach. Nun freuen wir uns auf die erste von zwei Tagungen des Kurses „lyrikLESEN“.
Am Programm: Workshops, Fachvorträge, Werkstattgespräche, Leseaustausch, geselliges Zusammensein und ein buntes Rundumprogramm in Wien. Die Tagung versteht sich als großer und ungezwungener Austausch für alle Literatur- und Lyrikinteressierten und steht somit für alle offen, die gerne dabei sein möchten – unabhängig von der Teilnahme am Fernkurs.
Seien also auch Sie dabei und genießen Sie Lyrik, Literatur und Lebenslust mit Künstler*innen und Vortragenden wie Elisabeth Steinkellner, Michael Hammerschmid, Peter Clar & Markus Köhle, Claudia Sackl, Monica Wenusch und Heidi Lexe in Wien.

Das Programm und alle Informationen zur Tagung finden Sie hier.

 

Die Kosten des Besuches einer der beiden Tagungen (Wien/Siegburg bei Bonn im September 2024) sind im Tagungsbeitrag der Fernkursanmeldung enthalten.
€ 90,- (Tagungsbeitrag für alle drei Tage für externe Gäste)
Anmeldungen unter office@literarischekurse.at

 

(Quelle: Homepage Literarische Kurse)


Workshop: Ein neues Kapitel?

Jüdische Kinder- und Jugendliteratur im deutschsprachigen Raum nach 1945

Termin: 18. und 19. März 2024
Ort: Universität Bremen, GW2, Raum A3570

Der geplante Workshop fokussiert die Entwicklung jener jüdischen Kinder- und Jugendliteratur, die nach 1945 im deutschsprachigen Raum erschienen ist. So soll u.a. der Frage nachgegangen werden, auf welche Weise sich nach dem Bruch der Shoah jüdisches Schreiben für Kinder wieder neu konstituierte, auf welche Weise diese Disruption, gegebenenfalls aber auch die Kontinuität zur Vorkriegstradition sich in die Texte einschreibt und auf welche Weise sie jüdische Identitäten konstruieren. Die Kinder- und Jugendliteratur zur Schoah ist so umfangreich, dass sie nicht nur als eigenes Genre gefasst werden kann, sondern zuweilen der (unrichtige) Eindruck entsteht, es handele sich um ein Korpus, das mit dem der sog. jüdischen Kinder- und Jugendliteratur weitgehend deckungsgleich sei. Dieser Fehlkonzeption tritt der Workshop entschieden entgegen. Stattdessen soll der Rolle der Schoah im Schreiben für jüdische Kinder nachgegangen werden – sowohl als thematischer Fokus z.B. eines intergenerationalen Gesprächs (Eva Lezzi: Beni, Oma und ihr Geheimnis, Monika Helfer/Michael Köhlmeier: Rosie und der Urgroßvater), wiederkehrendes Dilemma deutsch-jüdischer Begegnungen, als unerzählbare Leerstelle und schließlich als Folie, vor der die Produktion einer neuen jüdischen Kinderliteratur stattfand. Auch mit Blick auf weitere Themenfelder soll an neuere Forschungen angeschlossen werden, die jüdische Kinder- und Jugendliteratur mit Blick auf Genderkonstruktionen sowie postsowjetische und/oder postmigrantische Positionen sowie deren Status als transkultureller Literatur untersuchen.

Programm

Susanne Blumesberger wird am 18.03.2024 von 14:15 bis 14:45 einen Vortrag zum Thema "Die israelische Jugend aus der Sicht einer Österreicherin. Rusia Lampels Kinder- und Jugendbücher" halten.


Organisation: Dr. Hadassah Stichnothe (Universität Bremen)

 

(Quelle: kinderundjugendmedien.de)


International Conference #YouthMediaLife 2024

Interdisciplinary Perspectives on Digital Practices

Termin: 25. bis 28. März 2024
Ort: Universität Wien, Universitätsring 1, A-1010 Wien

Following our first international online conference in 2021, we are aiming for an on site meeting of colleagues interested in media practices and lifeworlds of young people, especially through an interdisciplinary lens. The increasingly complex postdigital worlds that young people inhabit and transform have been the focus of the research platform #YouthMediaLife at the University of Vienna for some years now, and we are hoping to strengthen our interdisciplinary engagement even more for our second international conference. We are therefore inviting international experts from various fields who are committed to take an inter- or multidisciplinary view of young people’s narratives that are told by, for, to and about them.

Keynote speakers:
Judith Ackermann, University of Applied Sciences Potsdam, Germany
Philippe Wampfler, University of Zurich, Switzerland

 

Plenary co-presenters:
Suzana Jovicic & Julia Sonnleitner, #YouthMediaLife / University of Vienna, Austria
Matthias Leichtfried, Florian Mayrhofer & Georg Wendt, #YouthMediaLife / University of Vienna, Austria

This three-day conference at the University of Vienna has at its heart questions about young people's media practices and the manifold questions they raise: What mediatization processes are part of young people’s lifeworlds and how do they impact on the dynamics between individuation and group formation processes? How are identities co-constructed in and through digital media and what role do strategies play which young people employ deliberately to distinguish between analogue and digital practices? What role does school play as a place for the learning of media competences but also as a crucial space for socialization processes? How has technological change shaped narrative practices and what is young people’s role in participating in these transformational processes? What patterns of in- and exclusion can be identified in social media which en- or disable democratic participation and political agency and what are inclusive and democratic means of expression? What medial expressions do young people choose for major concerns, such as the environmental crisis or war in Europe? And how can we as academics keep up with a swiftly changing global media landscape that is contingent on economic upheavals, fashions, trends and shifting demographics?

Anmeldung zur Tagung und Tagungskosten.
Weitere Informationen zur Tagung finden Sie hier.

 

(Quelle: Homepage #YouthMediaLife)


Tagung: Von Kopf bis Fuß. Körper-Bilder und Bild-Körper in der KJL

9. Jahrgang des Fernkurs Kinder- und Jugendliteratur der STUBE

Termin: 24. bis 26. Mai 2024 
Ort: Kardinal König Haus, Wien

Das Programm, sowie alle Informationen zur Anmeldung und Tagungskosten finden Sie hier.
Das ausgefüllte Anmeldeformular bitte bis zum 15. April an fernkurs@stube.at senden.

Die Tagung richtet sich an die Teilnehmer*innen im 9. Jahrgang des Fernkurs Kinder- und Jugendliteratur der STUBE; um sich die Tagung für das Zertifikat anrechnen zu lassen, ist die Anwesenheit an allen drei Tagen erforderlich.
Darüber hinaus ist die Tagung offen für alle Interessierten!

Tagungsbeitrag
€ 140,- / € 120,- (mit STUBE-Card und für Studierende)

Tages-Ticket für Samstag
€ 80,- / € 60,- (mit STUBE-Card und für Studierende)

 

(Quelle: Homepage STUBE)


39. internationale IBBY-Kongress 2024

"Join the revolution! Giving every child good books"

Termin: 30. August bis 1. September 2024
Ort: TCC – Trieste Convention Center, Triest

 

In 1946, Jella Lepman opened the first international exhibition of books for children and young people in the firm belief that books are bridges for understanding and agreement among the peoples of the world. 

IBBY founder’s commitment to a “revolution” brought about by good books as a means of shaping free, peace-loving generations, capable of discernment and imagination continues to be resolutely carried forward by IBBY’s 80 sections around the world. It is a commitment that appears even more pertinent today.

This is the main theme of the 2024 IBBY International Congress. It urges our sections, scholars, associations and institutions engaged in the field of literature for children and young adults to take stock of who and what drives this “revolution”.

 

Das vorläufige Programm finden Sie hier.
Anmeldung zum Kongress

Alle Informationen finden Sie hier.

Bis zum 31. März 2024 ist es möglich, sich mit Frühbucherrabatt für den Kongress anzumelden - für Besucher:innen aus Deutschland sowie den meisten europäischen Ländern beträgt die Gebühr damit 600 Euro (ohne Unterkunft). Vom 1. April bis 1. August 2024 gilt dann der normale Tagungsbeitrag von 680 Euro.

 

(Quelle: www.ibbycongress2024.org)



Tagung: Herbstseminar 2024

"Literatur braucht Raum!" – für eine lebendige Lesekultur für junge Menschen

Termin: 15. bis 17. November 2024
Ort: Exerzitienhaus Himmelspforten, Würzburg

CfP

Literatur ist ein Raumwunder; ein einziges Buch fächert ganze Welten auf, in die die Lesenden eintauchen, die sie berühren und sie prägen. Fiktive Räume werden zu Fixpunkten unserer inneren Topografie. Aber wie steht es um den Raum, den Literatur selbst für sich beanspruchen darf? Vor allem im Leben von Kindern und Jugendlichen, in Bildungseinrichtungen ebenso wie in der Familie und in der Freizeit?

Die dramatischen Befunde jüngster Leseleistungsstudien zeigen, dass am Ende der Grundschulzeit jedes vierte Kind nicht sinnentnehmend lesen kann. Diesen Kindern bleiben damit nicht nur bereichernde Literatur-Erfahrungen verwehrt, sondern auch das Recht auf Chancengerechtigkeit und aktive Teilhabe in der Gesellschaft.

Der Arbeitskreis für Jugendliteratur fordert daher, den Anspruch auf Bildung für alle zu stärken. Auch für Benachteiligte, Bildungsferne, Sprachferne. Für die Leseförderung heißt das: Es braucht Raum und Zeit für die Begegnung mit Büchern und Texten, fächerübergreifend, über die gesamte Kindheit und alle Lebensbereiche hinweg.

Die Tagung „Literatur braucht Raum!“ will anhand innovativer Ansätze aufzeigen, wie und wo eine lebendige Lesekultur für junge Menschen Realität werden kann – sei es analog oder digital. Forschungsergebnisse, Modellvorhaben und Erfahrungen aus der Praxis fließen gleichermaßen in das Tagungsprogramm ein.

 

Informationen zur Tagung werden noch bekanntgegeben.

 

(Quelle: Aussendung)


Rückblick auf die Herbsttagung 2023

100 Jahre Vera Ferra-Mikura: Netzwerken im österreichischen Kinder- und Jugendliteraturbetrieb zwischen 1945 und 1980

Die heurige Herbsttagung der ÖG-KJLF am 13. Oktober 2023 am Wiener Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK) beschäftigte sich mit der Wienerin Vera Ferra-Mikura (1923-1997), die 1945 als Lyrikerin entdeckt wurde und als freie Schriftstellerin originelle und satirische Beiträge für Zeitungen und Zeitschriften schrieb, bevor sie sich ab den späten 1940er Jahren vermehrt der Kinder-, aber auch der Jugendliteratur zuwandte, die ihrer Meinung nach ein fester Teilbereich der Literatur ist. Rudolf Felmayer nannte sie „die beste junge Dichterin neben Christine Busta“ (Neue Wege, 1959/60, 92). Neben Hörspielen und Romanen schrieb sie auch Haikus und war eine Meisterin des Sprachspiels. Sie prägte die österreichische Kinder- und Jugendliteratur ihrer Zeit und schuf die ersten phantastischen Erzählungen und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Sie war jedoch auch eine ausgezeichnete Netzwerkerin und mit zahlreichen schreibenden Kolleg*innen in Kontakt, unter anderem mit Käthe Recheis, Brigitte und Wilhelm Meissel, Friedl Hofbauer, Oskar Jan Tauschinski und Kurt Wölfflin. Mit ihren originellen Werken prägte sie mehrere Generationen von Kindern, vor allem die Stanislaus-Reihe ist bis heute unvergessen.

Bei der Tagung konnten nur einige der vielen Facetten von Vera Ferra-Mikura näher beleuchtet werden. Sonja Schreiner (Universität Wien) gab einen Einblick in die Kindheitserinnerungen von einst & Kindheitsperspektiven jetzt und erweckte mit ihren zahlreichen Beispielen schöne und prägende Kindheitslektüren wieder zum Leben. Susanne Blumesberger (Universität Wien) präsentierte einige Werke Ferra-Mikuras, die auch heute noch präsent sind, aber auch viele, die eher in Vergessenheit geraten sind. Ernst Seibert (Universität Wien) gab einen Einblick in die Rezeption zeitgenössischer Diskurse bei Vera Ferra-Mikura, Jana Mikota (Universität Siegen) fokussierte auf die realistischen Werke der Autorin und stellte ausgewählte Mädchenbücher vor.

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion zum Thema Wer sieht noch zurück? Zum Stand der historischen Kinder- und Jugendliteraturforschung diskutierten Monika Kiegler-Griensteidl (ÖNB), Jana Mikota, Sebastian Schmideler (Universität Leipzig) und Sonja Schreiner, moderiert von Susanne Blumesberger. Es ist wichtig, möglichst viele Werke digital zur Verfügung zu stellen und Archive zu digitalisieren und zu öffnen, um Raum für Forschung zu geben. Umso schöner ist es, dass der Nachlass der unvergessenen Autorin bald in der Österreichischen Nationalbibliothek zugänglich sein wird bzw. teilweise schon ist.

Die Tagung wurde aufgezeichnet und steht hier zur Verfügung.

Ein Bericht von Susanne Blumesberger

Begrüßung und Einführung in die Tagung durch Susanne Blumesberger

Sonja Schreiner

Diskussionsrunde

Ernst Seibert

Jana Mikota via Zoom

Podiumsdiskussion: Sonja Schreiner, Sebastian Schmideler (virtuell), Jana Mikota (virtuell), Monika Kiegler-Griensteidl

Moderatorin: Susanne Blumesberger

Livestream der Herbsttagung 2023