CfP für eine Ausgabe der Zeitschrift Cultural Express

29.06.2022

Gewalt in fiktionalen semiotischen Objekten, die für Kinder und Jugendliche bestimmt sind.

Die Gewalt, die "achte Todsünde", tendiert dazu, zu einer Konstante im zeitgenössischen Romanschreiben zu werden. Nach den Volksmärchen, in denen schamlos gefressen, getötet und verstümmelt wird, in denen es um Inzest, Misshandlung, Ausgrenzung und Unterwerfung, Aussetzung von Kindern, Kindermord, Menschenopfer, Kannibalismus geht, stellen zeitgenössische Erzählungen Gräueltaten und ihre Erscheinungsformen dar. Unter

Es werden Vorschläge für eine Analyse sowohl der Gewalttypologie in fiktionalen semiotischen Objekten für Kinder und Jugendliche als auch eine Herausarbeitung der Motive für die Handlungen, der Umstände, der Folgen und der Bedeutungen, die sich daraus ergeben erwarten. Unter Berücksichtigung der Gewaltsequenzen in der Gesamtökonomie des Werks geht es nicht nur darum, Elemente zum Verständnis der uns interessierenden Problematik beizusteuern, sondern auch die Fiktionalisierung von gewalttätigen Elementen und Situationen, die Umwelt als Produzent von Gewalt(en) zu analysieren, die sprachlichen Besonderheiten, die von den ausgewählten Autoren gewählten stilistischen und narrativen Konfigurationen, die Kunst der Charakterisierung der Figuren (Täter und/oder Opfer), die Wege des Verzichts/der Flucht aus der Gewalt zu untersuchen und die daraus zu ziehenden Lehren herauszuarbeiten. Die Hauptachsen und Fragestellungen, die in dieser Ausgabe untersucht werden können sind u.a. folgende:

  1. Gewalt gegen sich selbst (Selbstverstümmelung/Skarifizierung, Anorexie/Bulimie, Alkoholismus, Drogen, ...)
  2. Gewalt in Beziehungen (gewalttätige/zerstörerische Leidenschaften, toxische Liebe, ...)
  3. Sexuelle Gewalt (Vergewaltigung, Missbrauch, Prostitution, ...)
  4. Familiäre Gewalt, erzieherische Gewalt (Prügel, Ohrfeigen, Entbehrungen, Schikanen, ...)
  5. Gewalt in der Schule (körperliche/moralische Belästigung, gewöhnliche verbale/physische Gewalt, ...)
  6. Gewalt im Internet und in sozialen Netzwerken.
  7. Politische/polizeiliche Gewalt/Terrorismus/Krieg
  8. Gewalt in der Natur/ Gewalt gegen die Natur, Gewalt und Umwelt/ Gewalt und sozialer Raum/ Orte der Gewalt.

Die Papers (auf Deutsch, Französisch oder Englisch) werden sich mit fiktionalen semiotischen Objekten für Kinder und Jugendliche befassen, d. h. mit Romanen, Märchen, Alben, Comics, Mangas, Filmen, Videospielen, Liedern, usw. Erwartet werden innovative, originelle und natürlich unveröffentlichte Vorschläge. Doktoranden werden dazu ermutigt, einen Vorschlag für einen Artikel einzureichen.

Modalitäten und Zeitplan
Die Vorschläge (gewählter Schwerpunkt1-8, Titel, Zusammenfassung von maximal 2000 Zeichen, Schlüsselwörter, bibliografische Referenzen), sowie eine kurze Biobibliografie und die wichtigsten aktuellen Veröffentlichungen sind vor dem 01.10.2022 an die beiden nachstehenden E-Mail-Adressen zu senden: r.atzenhoffer@unistra.fr und cultx.revue@gmail.com

Weitere Informationen finden Sie hier.

CfP

 

(Quelle: Aussendung)