Neuerscheinung: kjl&m 24.2

16.05.2024

„Nie wieder!“ ist jetzt!

Verfolgungen im Nationalsozialismus in der Kinder- und Jugendliteratur

Mit den Verfolgungen und Ermordungen in der Zeit des Nationalsozialismus hat sich (nicht nur) die Kinder- und Jugendliteratur (KJL) in den beiden deutschen Staaten nach 1945 zunächst kaum beschäftigt. Während im Westen die Erfahrungen von Vertreibung und/oder Flucht im Vordergrund standen, entzog sich der Osten als Staat der Verantwortung, sah sich in der Tradition des antifaschistischen Widerstands. In der Bundesrepublik Deutschland konzentrierte sich dann erst ab den 1960er-Jahren die sog. zeitgeschichtliche KJL auf das Thema, mit dem Schwerpunkt Judenverfolgungen. Seit Mitte der 1980er-Jahre wird der Holocaust auch in zahlreichen Bilderbüchern behandelt. Des Schicksals anderer verfolgter Gruppen – wie Sinti*zze und Roma*nje, Homosexueller oder auch Beeinträchtigter – nahm sich die KJL erst später an. Kreisten die theoretischen Diskussionen im Hinblick auf die Funktionen dieser zeitgeschichtlichen KJL zunächst um Fragen der Aufklärung, so wurden sie mit Verbreitung der Kulturwissenschaften von erinnerungskulturellen Diskursen abgelöst. Angesichts aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen, nicht zuletzt angesichts des Erstarkens der Neuen Rechten, stellt sich jedoch die Frage, ob dem Erinnern nicht wieder Aufklärung voranzustellen ist. (Aus dem Editorial von Petra Josting)

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(Quelle: Aussendung)