Die Kunst des visuellen Erzählens für Kinder im Digitalen – Thorsten Höge
Termin: 13. Jänner 2025; 18:00 bis 20:00 Uhr
Ort: digital per Zoom
Kinder und Jugendliche heute für Inhalte zu begeistern, ist eine Herausforderung - sie sind anspruchsvoll, technikaffin und erwarten Erlebnisse, die ihre Vorstellungskraft auf vielfältige Weise ansprechen. Wie erreicht ein Verlag die Kinder also jenseits des klassischen Buches? Die Antwort liegt in der Kombination aus digitaler Innovation, kreativem Storytelling und der Verbindung von analogen und digitalen Erlebnissen.
In diesem Gespräch wird diskutiert, wie verschiedene digital-hybride Projekte der Verlagsgruppe Oetinger neue Wege beschreiten, um Kinder spielerisch und interaktiv zu erreichen. Diese hybriden Produkte verbinden spannende Geschichten mit digitalen Elementen, um immersive Welten zu schaffen, die Lesen, Gucken und Hören miteinander vereinen. In der Entwicklung dieser Projekte nutzten die Verlags-MitarbeiterInnen mehrere KI-Tools auf vielfältige Weise - zum einen werden kreative Möglichkeiten erweitert, indem sie dynamische, personalisierte Inhalte erzeugen und gleichzeitig das interaktive Storytelling auf ein neues Level heben.
Neben der Vorstellung konkreter Beispiele beleuchtet das Gespräch praxisnah, wie Verlage und Kreative (KI-)Technologien und Konzepte nutzen können, um digitale und physische Welten nahtlos zu verbinden und Produkte zu entwickeln, die sowohl unterhalten als auch bilden. Wir sprechen darüber, welche Methoden und Ansätze sich in der Produktentwicklung bewährt haben, wie das Zusammenspiel von analog und digital gestaltet werden kann und welche Rolle KI dabei spielt, um neue Formen des interaktiven Erzählens zu ermöglichen.
Thorsten Höge leitet in der Verlagsgruppe Oetinger die Bereiche digitale Strategie/Geschäftsmodelle sowie alle Audio-Produktionen. Er ist ursprünglich gelernter Journalist und macht "was mit Internet" seit Mitte der 1990er-Jahre. Er verantwortete als Chefredakteur und Verlagsleiter Zeitschriften und Online-Angebote, gründete mehrere Start-ups und beriet eine Reihe von Unternehmen. Oetinger ist die Verlagsheimat von Astrid Lindgren, Cornelia Funke, Paul Maar, Kirsten Boie, Erhard Dietl und vielen weiteren bekannten AutorInnen.
Wer sich mit Bilderbüchern, mit Comics oder auch mit Filmen oder Computerspielen für Kinder und Jugendliche auseinandersetzt, kennt die Faszination von visuell erzählenden Medien. Diese Faszination liegt u. a. in der spezifischen Kombination aus Zeit und Raum begründet, wie Lessing in seiner Laokoon-Schrift aufzeigt, denn: Bilder erscheinen den Betrachter*innen als gleichzeitig wahrnehmbar und somit als räumlich organisiert, wohingegen Sprache, Text, Literatur in der Regel zeitlich organisiert sind. Aus diesen medialen Spannungen heraus können alte (zeichnerische und erzählerische) Traditionen aktualisiert werden, um neue Ausdrucksmöglichkeiten und Bedeutungspotentiale zu generieren.
An drei Abenden pro Semester wird sich das Kolloquium mit den erzählerischen Möglichkeiten ausgewählter Medien multiperspektivisch und interdisziplinär jeweils in einem Atelier-Gespräch mit Künstler*innen, in einem Werkstatt-Gespräch mit den Studierenden sowie in einem wissenschaftlichen Vortrag mit Forscher*innen beschäftigen. Das Ziel des Kolloquiums ist Forschendes Lernen, also gleichwohl die Auseinandersetzung mit den medialen Gegenständen zu suchen und an ihnen elementare und spezifische Methoden der Medienanalyse und -produktion kennenzulernen. So erhalten die Studierenden Einblicke in aktuelle geisteswissenschaftliche Forschung, sie lernen Methoden und Werke kennen und diese unter Anleitung einzuschätzen und zu analysieren.
Weitere Informationen zum Vortrag finden Sie hier.
Zugang zu Zoom erhalten Sie per eMail an visuellesErzaehlen@kinderundjugendmedien.de
Organisiert wird das Kolloquium von Prof.'in Dr.'in Maren Conrad (Universität Köln) und Prof. Dr. Tobias Kurwinkel (Universität Hamburg).
(Quelle: Website kinderundjugendmedien.de)