CfP und Tagung: Herbstseminar 2024

16.11.2023

"Literatur braucht Raum!" – für eine lebendige Lesekultur für junge Menschen

Termin: 15. bis 17. November 2024
Ort: Exerzitienhaus Himmelspforten, Würzburg

CfP

Literatur ist ein Raumwunder; ein einziges Buch fächert ganze Welten auf, in die die Lesenden eintauchen, die sie berühren und sie prägen. Fiktive Räume werden zu Fixpunkten unserer inneren Topografie. Aber wie steht es um den Raum, den Literatur selbst für sich beanspruchen darf? Vor allem im Leben von Kindern und Jugendlichen, in Bildungseinrichtungen ebenso wie in der Familie und in der Freizeit?

Die dramatischen Befunde jüngster Leseleistungsstudien zeigen, dass am Ende der Grundschulzeit jedes vierte Kind nicht sinnentnehmend lesen kann. Diesen Kindern bleiben damit nicht nur bereichernde Literatur-Erfahrungen verwehrt, sondern auch das Recht auf Chancengerechtigkeit und aktive Teilhabe in der Gesellschaft.

Der Arbeitskreis für Jugendliteratur fordert daher, den Anspruch auf Bildung für alle zu stärken. Auch für Benachteiligte, Bildungsferne, Sprachferne. Für die Leseförderung heißt das: Es braucht Raum und Zeit für die Begegnung mit Büchern und Texten, fächerübergreifend, über die gesamte Kindheit und alle Lebensbereiche hinweg.

Die Tagung „Literatur braucht Raum!“ will anhand innovativer Ansätze aufzeigen, wie und wo eine lebendige Lesekultur für junge Menschen Realität werden kann – sei es analog oder digital. Forschungsergebnisse, Modellvorhaben und Erfahrungen aus der Praxis fließen gleichermaßen in das Tagungsprogramm ein.

Folgende Aspekte sollen betrachtet werden:
Leseförderung braucht Raum und Ressourcen!
Mangelnde Lesefähigkeit von Kindern und Jugendlichen, Petitionen und Bedarfe in der Praxis VERSUS finanzielle Sparzwänge, Personalmangel, Etatkürzungen, Bibliotheks- und Buchhandlungssterben. Was braucht es für eine effiziente, gerechte und flächendeckende Leseförderung? Welche Ansätze sind besonders wirkungsvoll, welche Modellprojekte haben sich bewährt?

Begegnungsorte – Bildungsräume
Rund 7.000 Kinder- und Jugendbücher erscheinen hierzulande jährlich. Wie und wo erreichen sie ihre Leser:innen, wo entstehen anregende Lebens- und Lesewelten? (Kita – Bibliothek – Buchhandel – Schule – Literaturhaus – Theater – Museum – öffentlicher Raum – Outdoor) Wie sollten Bildungsräume gestaltet werden? Wie können dortige Angebote inklusiver werden, um u.a. auch Bildungsferne anzusprechen? Und wo findet literarische Wertung statt?

Raum als narratologisches Konzept
Literatur ist zumeist räumlich verortet; sie kartografiert fiktionale Schauplätze oder schafft neue Zugänge zu realen Orten. Räume werden in Szene gesetzt und laden Leser:innen ein, sich selbst auf Erkundungstouren zu begeben.

Literatur im digitalen Raum
Booktok, Bookstagram, Fanfiction, Podcasts, Wattpad. Der digitale Raum bietet Portale und Formate, über die neue Zielgruppen erschlossen und teils hohe Reichweiten erzielt werden. Wie kann die Kinder- und Jugendliteratur davon profitieren? Und weiß der etablierte Literaturbetrieb diese Plattform für sich zu nutzen?

Zielgruppe:
Das Seminar richtet sich an Vermittler:innen von Kinder- und Jugendliteratur aus den Bereichen (Literatur-)Pädagogik, Bibliothek, freie Jugendarbeit, Buchhandel, Forschung, Journalismus sowie an Autor:innen, Illustrator:innen, Übersetzer:innen und Mitarbeitende in Verlagen.

Mögliche Formate:

  • Hauptvortrag (45 Minuten),
  • Kurzvortrag (30 Minuten),
  • Workshop (ca. 3 Stunden)
  • Lesung / Werkstattbericht

Abstracts, max. 1.500 Zeichen:
Neben einer Inhaltsskizze zu einem der oben genannten Aspekte bitten wir um einen Arbeitstitel, ggf. Angaben zu Literatur, auf die sich der Beitrag stützt, sowie um eine Kurzvita der Einreichenden (zwei bis drei Sätze zum beruflichen Hintergrund).

Einsendeschluss: bis 29. Januar 2024 an bernd@jugendliteratur.org 

 

 

(Quelle: Aussendung)