Tagung: Marie Neurath and Isotype Picturebooks: Transforming knowledge for children

Tagungsdaten

Termin: 19. bis 20. Oktober 2022
Ort: Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum Wien, Vogelsanggasse 36, 1050 Wien

Tagungsinhalt

Gefördert von der Fritz Thyssen Stiftung (Köln), durchgeführt in Kooperation mit dem Österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum Wien, der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung (Wien), und #YouthMediaLife (Wien)

Es ist das erste Mal, dass sich eine internationale Konferenz dem Vermächtnis von Marie Neurath und ihrem herausragenden Beitrag zum Sachbilderbuch für Kinder widmet. Marie Neuraths Überzeugung, dass es wichtig sei, Kindern zuverlässige Informationen über Natur, Gesellschaft und Technik zu geben, ist mehr denn je bedeutend in einer Welt, in der Desinformation und epistemische Verwirrung zunehmend ihr hässliches Haupt erheben.

Marie Neurath (1898–1986) war eine graphische Designerin, die zwischen den 1940er und 1960er Jahren innovative Sachbilderbücher für Kinder schuf. Zusammen mit ihrem Mann Otto Neurath (1882–1945) und ihrem Mitarbeiterstab entwickelte sie eine Methode der visuellen Darstellung, die als Isotype (International System of Typographic Picture Education) bekannt wurde. Nach ihrer Flucht vor dem Nazi-Regime nach England, gründeten Marie und Otto Neurath 1942 das Isotype Institute in Oxford. In dieser Zeit erarbeiteten sie ein neues Konzept für Sachliteratur für Kinder, das auf der Isotype Methode basiert. Ein wesentliches Ziel bestand darin, Wissen über Wissenschaft, Geschichte und Technik in einer Weise umzusetzen, die es für Kinder leicht zugänglich macht. Nach dem Tod von Otto Neurath im Jahr 1945 setzte Marie Neurath dieses Projekt fort. Sie leitete ein Team von Autor(inn)en und Illustrator(inn)en, das mehr als 80 Bilderbücher für Kinder gestaltete. Diese Bücher decken eine große Vielfalt an Themen ab: Naturwissenschaften, Technik, Naturphänomene, Weltraumfahrt und alte Kulturen, um nur einige zu nennen.  

Die Isotype Bilderbücher waren zu ihrer Zeit überaus erfolgreich. Sie erzielten hohe Auflagen und wurden international vermarktet, mit Übersetzungen in zahlreiche Sprachen (u.a. Deutsch, Französisch, Japanisch, Niederländisch und Schwedisch). Obwohl das Design und die Bildsprache der Isotype Bilderbücher als Wegbereiter für die Modernisierung der Sachliteratur für Kinder dienten, sind sie heutzutage mehr oder minder in Vergessenheit geraten. Während mittlerweile zahlreiche Studien zu Otto Neurath und seinen Errungenschaften vorliegen, gibt es kaum aktuelle Forschung zu Marie Neurath und den Isotype Bilderbüchern, die sie in Zusammenarbeit mit anderen Autor(inn)en und Illustrator(inn)en entwickelte.  

Deshalb strebt die geplante Konferenz an, diese Forschungslücke zu schließen, indem sowohl die Bedeutung von Marie Neurath innerhalb des Isotype Zirkels in Wien, Oxford und London als auch die vielfachen Facetten der Isotype Bilderbücher im Hinblick auf das Text-Bild-Verhältnis und die Wissensvermittlung an Kinder herausgearbeitet werden. Da das Konferenzthema nur dann vollständig erfasst werden kann, wenn man den historischen, sozialen, politischen und kulturellen Kontext berücksichtigt, steht ein interdisziplinärer und komparatistischer Zugang im Vordergrund.    

Die Konferenz findet im Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum in Wien statt, das 1924 gegründet wurde und die ehemalige Arbeitsstätte von Otto und Marie Neurath und ihrem Team war.

Tagungsinformationen

Organisationsteam

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte das Organisationsteam:

Dr. Susanne Blumesberger (Universität Wien)
Prof. Dr. Bettina Kümmerling-Meibauer (Eberhard Karls Universität Tübingen)
Prof. Dr. Jörg Meibauer (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)

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